Ahoi aus dem sonnigen Norden! Gestern am 02.11. war es soweit.. Yokohomo, das brachiale Indie-Punk-Sextett aus Wien, hat sein zweites Album mit tollen Namen „Yokus Pokus“ veröffentlicht und damit wieder ein Feuerwerk der provokanten und brachialen Punk-Texte rausgeballert. Erschienen ist das gute Stück Musikalischen Wiener-Schnitzels über SBÄM Records.
Süß wie Bonbons
Geht es mit „Zucker“ gleich in die Vollen. Da haben wir: Deutsche Lyrics die einfach frei heraus gehen, feinsten Indie-Punk und ne eingängige Melodie. Was will man da noch mehr? Schlussendlich geht es ja so die nächsten 10 Tracks einfach weiter. „Calippo“ lässt lyrisch ebenso tief blicken, wirkt unbeschwert, und erinnert an die eigene Jugend mit dem ein oder anderen Bier zu viel. Den Track „Pennymarkt“ hätte man sich fast schon im Sommer gewünscht. Er wirkt fast wie nen Sommersong, wenn man von den tief greifenden Lyrics einmal absieht. Themen wie Drogen und Alkohol ehrlich auf den Tisch gebracht. Und dabei eine ganze Portion Sozialkritik untermalt mit Rhythmischen Indie-Rock. „Instagirl“ setzt sich mit einem durchaus präsenten Thema der heutigen Jugend auseinander: Social-Media. Ja ja.. wer hätte es bei dem Namen gedacht? Aber alles auf den Punkt gebracht und dazu Punk vom Feinsten. Mit „Bildungsinstitut“ geht die Band dann auf die Gründe für „Instagirl“ ein, setzt Träume und Wünsche in Relation. Wenn man an dieser Stelle übrigens noch nicht völlig angetrunken vor der Bühne steht, dürfte man bei der Live-Performance von diesen Songs absolut am Pogen sein. „Fluch“ wirkt fast schon wie ein 90’er Song, setzt sich mit ähnlichen Themen auseinander, die schon damals aktuell genug waren um in der Musik präsent zu sein.
Back to the Roots
Geht es mit „Wegziehen“ und ist fast schon so ein reiner Punk-Song, ohne dabei aggressiv zu wirken, das man fast schon geneigt ist sich die Band auf Rock am Ring vorzustellen. Auf jeden Fall eine gute Möglichkeit auch nicht-Punk-Fans ans Genre heranzuführen. Mit „Sneaker“ und „Bowie“ vermischen die Grenzen zum Indie noch deutlicher, die Lyrics immer noch kritisch aber dabei sanfter. Nicht mehr voll in die Fresse geballert und drückend. Auch „Verbrauchsgegenstand“ erinnert fast schon mehr an die ruhigeren Songs dieser Welt, bis der Punk einschlägt und euch auf „Vodka“ vorbereitet. Als letzter Song, leider, ein vollmundiges Feuerwerk das nochmal aus allen Rohren feuert.
Fazit:
Yokohomo sind der Stoff aus dem feuchte Punk-Träume gemacht werden, sofern es moderne Punks sind. Wir haben ne echt geile Mischung aus Indie-Punk-Shit-Rock bei dem sich die Frage nicht mal stellt, ob man es mögen könnte, sondern nur ob man es sollte. 5/6 Schädel für ein gelungenes zweites Album, das ihr euch unbedingt kaufen solltet!
Tracklisting:
01 Zucker
02 Calippo
03 Pennymarkt
04 Instagirl
05 Bildungsinstitut
06 Fluch
07 Wegziehen
08 Sneaker
09 Bowie
10 Verbrauchsgegenstand
11 Vodka