Es war ein Sonntagabend ganz nach dem Geschmack der Fans in der prall gefüllten Probonio Arena: Spannung, Tempo, Emotionen – und am Ende drei verdiente Punkte für die Kassel Huskies. Mit einem furiosen Schlussdrittel zogen die Nordhessen den Gästen aus Weiden den sprichwörtlichen Teufel aus dem Leib und siegten am Ende klar mit 5:2.

Dabei sah es über weite Strecken nach einem Spiel auf Augenhöhe aus. Die Huskies begannen druckvoll, hatten durch Hoelscher bereits nach zwei Minuten die erste Riesenchance, doch Weidens Goalie Noack blieb zunächst Sieger. Nur wenige Augenblicke später machte Bodnarchuk kurzen Prozess: Ein Schuss, ein Tor – und ein Puck, der irgendwie durchrutschte. 1:0 für die Schlittenhunde (6.).

Doch wer glaubte, das würde die Gäste schocken, irrte. Eine unnötige Strafzeit auf Seiten der Huskies reichte aus, und schon nutzte Ward das Powerplay der Blue Devils eiskalt zum Ausgleich (10.). Der offenen Schlagabtausch nahm Fahrt auf – und mittendrin: ein junger Wilder namens Bartuli. Nach sehenswerter Vorarbeit von Rutkowski und Sager stellte er mit einem Drehschuss ins Eck die Führung wieder her (13.).

Die Huskies gingen mit einem knappen 2:1 in die erste Pause – ein Zwischenstand, der aber nicht lange hielt. Im zweiten Abschnitt schlug erneut Ward zu, nach einem Fehler im Spielaufbau der Gastgeber: 2:2 (24.). Benson hatte die direkte Antwort auf dem Schläger, doch nur das Aluminium sagte „Nein danke“.

Die Partie wogte hin und her, blieb aber offen. Pfostentreffer auf beiden Seiten, intensive Zweikämpfe und ein Gefühl: Hier ist noch alles drin.

Doch dann kam das Schlussdrittel – und mit ihm der Moment, in dem die Huskies endgültig das Zepter übernahmen.

Weidner war es, der nach feinem Steilpass von Wilde seine ganze Übersicht und Kaltschnäuzigkeit ausspielte und zur erneuten Führung traf (46.). Die Huskies rochen Blut, legten nach – und wie. In Überzahl war es Garlent, der ein wildes Gewusel vor dem Tor der Gäste nutzte und den Puck zum 4:2 über die Linie stocherte (49.).

Spätestens jetzt war klar: Die Hausherren wollten diesen Sieg – und sie sollten ihn sich holen.

Weiden versuchte in der Schlussphase alles, nahm nach einer Auszeit sogar den Goalie vom Eis, doch kassierte postwendend die endgültige Entscheidung: Wieder war es Garlent, der nach Vorarbeit von Benson und Turgeon ins verwaiste Tor einschob und den Deckel draufmachte (59.).


Fazit:
Ein Spiel, das vor allem im letzten Drittel entschieden wurde – mit der nötigen Reife, Cleverness und Zielstrebigkeit. Die Huskies beweisen einmal mehr, warum mit ihnen zu rechnen ist. Und während die Blue Devils mit leeren Händen die Heimreise antreten, bleiben in Kassel drei Punkte – und die Erkenntnis: Wenn’s drauf ankommt, beißen die Schlittenhunde zu.


Tore im Überblick:

  • 1:0 Bodnarchuk (6., Mieszkowski, Bender)

  • 1:1 Ward (10., PP, Vinzenz)

  • 2:1 Bartuli (13., Rutkowski, Sager)

  • 2:2 Ward (24., Rubes)

  • 3:2 Weidner (46., Valenti, Wilde)

  • 4:2 Garlent (49., PP, Benson, Keck)

  • 5:2 Garlent (59., ENG, Turgeon, Benson)


Stimme zum Spiel:
„Wir haben heute im letzten Drittel Charakter gezeigt. Genau solche Spiele braucht man, um als Team zu wachsen“, sagte Doppeltorschütze Garlent nach dem Spiel. Recht hat er.