Evil Obsession 2024
Montag, 30.12.2024, Central Club – Erfurt
Einlass: 18:00 Uhr | Beginn: 19:00 Uhr
Die Evil Obsession 2024-Tour versprach bereits im Vorfeld, eine der intensivsten Metal-Erfahrungen des Jahres zu werden, und sie hielt dieses Versprechen auf beeindruckende Weise. Vier Bands, die mit Leidenschaft und Härte den Central Club in Erfurt in Schutt und Asche legten, sorgten für einen Jahresabschluss, der wohl niemandem so schnell aus dem Gedächtnis verschwinden wird.
Ein turbulenter Start: Tyranthrope
Dank kleiner logistischer Schwierigkeiten – die Deutsche Bahn ließ grüßen – verpassten wir leider den Beginn des Sets von Tyranthrope. Die paar Songs, die wir dennoch erlebten, reichten jedoch aus, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Die Mischung aus Thrash-Metal, Hardcore und Punk-Rock-Attitüde war ein wuchtiger Einstieg in den Abend. Besonders die Songs „Anger Amplified“ und „Der Marsch der Rattenfänger“ überzeugten mit ihren treibenden Rhythmen und der kompromisslosen Bühnenpräsenz der Band. Tyranthrope bewiesen eindrucksvoll, dass sie nicht viele Worte brauchen, um die Menge auf Temperatur zu bringen.
Thrash pur: Bonded
Nach einer kurzen Umbaupause übernahmen Bonded das Ruder und lieferten eine Lehrstunde in lupenreinem Thrash-Metal. Angeführt von Ex-Sodom-Gitarrist Bernemann, brachte die Band mit Songs wie „Watch (While the World Burns)“, „The Rattle & The Snake“ und „Rest in Violence“ die Crowd endgültig zum Kochen. Die massiven Riffs und die donnernde Stimme des Frontmanns ließen den Central Club beben. Kein Song verstrich, ohne dass die Menge in Bewegung war – sei es durch Pogen, Moshen oder ausgelassene Headbanging-Orgien. Bonded hinterließen eine euphorisierte und durstige Menge, bereit für mehr.
Black/Speed/Thrash-Explosion: Hellripper
Mit Hellripper ging die Energie des Abends in eine neue Dimension. Die schottische Ein-Mann-Band, live durch weitere Musiker unterstützt, bewies, warum sie zu den heißesten Namen im Black/Speed/Thrash-Genre zählt. Songs wie „All Hail the Goat“, „Goat Vomit Nightmare“ und „Bastard of Hades“ waren nichts weniger als eine Abrissbirne, die den Saal erbeben ließ. Die unaufhörliche Energie der Band übertrug sich direkt auf die Menge: Crowdsurfen, Moshpits und ekstatisches Mitbrüllen der Texte waren die Regel, nicht die Ausnahme. Hellripper verwandelten die Bühne in ein Inferno und ließen die Fans schwitzend, aber glücklich zurück.
Sodom: Die Thrash-Legenden
Der Höhepunkt des Abends war natürlich der Auftritt von Sodom, und sie lieferten alles, was man von ihnen erwartete – und mehr. Tom Angelripper und seine Crew stürmten die Bühne und warfen die Menge mit Klassikern wie „Nuclear Winter“ und „Agent Orange“ sofort in einen Pogo-Rausch. Die pure Wucht der Musik ließ keinen Raum für Erholung, während der Pit tobte und Crowdsurfer sich in einem Strom über die Menge trugen.
Eine besondere Überraschung war der Auftritt von Ex-Sodom-Gitarrist Andy Brings, der für fünf Songs zurückkehrte. Seine Spielfreude und Energie waren beeindruckend, und das Highlight seines Gastspiels war zweifelsohne die Performance von „Wachturm“, bei der die gesamte Halle einstimmig mitsang. Der emotionale Moment, als Andy sich verabschiedete und mit tosendem Applaus gefeiert wurde, war einer der Höhepunkte des Abends.
Sodom setzten das Set mit weiteren Klassikern fort, darunter das unsterbliche „Ausgebombt“, bevor sie mit „Bombenhagel“ den Abend krönten. Der Central Club bebte ein letztes Mal, als die Fans den Headlinern lautstark Tribut zollten.
Fazit: Ein würdiger Jahresabschluss
Die Evil Obsession 2024-Tour hielt alles, was sie versprach: Energie, Härte und eine unvergleichliche Atmosphäre. Jede Band trug ihren Teil zu einem unvergesslichen Abend bei, und Sodom setzten mit ihrer unvergleichlichen Live-Performance das Sahnehäubchen. Es war der perfekte Abschluss für das Jahr 2024 – ein Abend, der zeigt, warum Metal-Konzerte ein unverzichtbarer Teil des Lebens sind.
Danke an Mia Lada Klein und Andy Bings für die Einladung