Gaztrea – Geiler Scheiß aus Hamburg
Moin Moin! Manchmal zieht man ja so einiges an Treibgut an Bord, das meiste ist absoluter Schrott, aber darum soll es hier nicht gehen. Die in Hamburg ansässige Band Gaztrea, über die ich durch puren Zufall gestolpert bin, hat mich gleich in ihren Bann gezogen. Nun bin ich natürlich ein absoluter Fan Japans, und Visual-Kei hat daher einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen eingenommen. Umso schöner ist es natürlich, nun diese Hamburger Perle gefunden zu haben. Gegründet wurde die Band 2018 und besteht im Moment aus vier Mitgliedern, Sai, Momo, Kal und Lia. Besonders Sänger Kal sticht mit einer Perfomance hervor die ihres gleichen sucht. Über sich selbst sagt die Band, das sie sich nicht auf Visual-Kei beschränken will, und ihren ganz eigenen Weg gehen will. Das merkt man an vielen Einflüssen und Stilrichtungen, die in die einzelnen Songs einfließen. Man merkt deutliche Einflüsse von Metalcore und Gothic-Metal. Gemausert hat sich die Band innerhalb kürzester Zeit auch. So spielten sie unter anderem auf der Nippon Con Bremen 22‚ als Headliner, dem Alternative V-Rock Invasion Festival 19′ neben EspritD’air und Nanashi.
Ich darf also mit Stolz behaupten das wir hier im Norden nicht nur wissen wie man geile Fischbrötchen bastelt, sondern auch geile Musik mit starken Einflüssen aus anderen Kulturen kreieren können! Und weil wir schon bei Einflüssen sind, die Band besticht durch ein Gesamtkonzept, das ganz untypisch Visual-Kei weniger auf Schuluniformen und Barock setzt, sondern auf klare und düstere Linien der Gothic Szene. Absolut gut gelungen und lässt noch viel Spielraum für Neuerungen und Entwicklung. Die Discographie kann sich auch sehen lassen, bisher sind es 2 Alben, eine EP und 3 Singleauskopplungen mit Einflüssen auf bekannte Animeserien wie Attack on Titan und One Piece. Wer die Band übrigens buchen möchte, und ich lege euch das wärmstens ans Herz: contact@gaztrea.com
Album „Celestia“ im Review
Das erste Vollwertige Album „Celestia“ erschien bereits im July 2023 und ist mit seinen 10 Tracks vollgepackt mit Eigenkreationen der Band. Mit „Aquarius“ ballert gleich der erste Song rein. Und Sänger Kal zeigt seine ganze Palette an Kunstfertigkeit. Screams, musikalisch untermalte Lyrics und brutal ehrlicher Metal. So wünscht man sich das und wird dann mit „Gaslight Conqueror“ auch nicht enttäuscht. Die Screams und Growls suchen oft Ihresgleichen, lassen selbst große Bands blass aussehen. Und die Rhytmischen Einflüsse der Gothic-Szene oder Breakdowns aus dem Metalcore fügen sich echt gut zusammen. Das die Band es auch ruhiger angehen kann erfährt man dann mit „Ambrosia“ einem Song der auch von bekannten Bands wie OneOkRock kommen könnte. Mit „Moonlight – Luminary Ver.“ hat die Band einen weiterhin etwas ruhigeren Song geschaffen, der sich lange aufbaut, in eine robuste Rock-Ballade die dank der geilen Lyrics ihren ganz eigenen Charme versprüht.
Metal lastiger geht es dann mit „The Waves Will Carry You“ weiter. Background lyrics kommen immer gut, besonders wenn sie von einer Frau kommen, das merkt man gleich am Anfang bereits. Und auch wenn der Fokus klar auf den Lyrics liegt, ist die ehrliche und düstere Instrumentenführung absolut geil, und ein Grund warum viele Metal-Fans sich mal in die Visual-Key Szene begeben sollten. Das ist Metal in seiner reinsten Form. „Eclipse“ beweist das dann auch gleich nochmal und legt ordentlich an Power und Energie drauf. Während es mit „Shelter“ fast schon ganz klassisch einfachen Metal um die Ohren geballert gibt. Einzig die abwechslungsreichen Vocals und das Anpassen der restlichen Band beweisen die Kunstfertigkeit. Metal-Core lässt mit „Cosmic Crusade“ wieder grüßen, ein düsterer Track mit fast schon epischen Instrumentenspiel während Kal sein ganzes Repertoire an Gesang rausballert. Fast schon zu Ende ist „I’m Leaving“ der vorletzte Track der Platte. Ein sehr ruhiger Track, der so seinen ganz eigenen Reiz hat, und garantiert das ein oder andere Auge nicht mehr trocken hinterlassen wird. Und weil jedes Ende auch ein Anfang ist gibt die Band mit „Sunrise – New Dawn Ver.“ nochmal volle Power und haut euch den typischen Sound ihrer ganz eigenen Welt um die Ohren.
Fazit
Es gibt viel, was mich an der Band Gaztrea anspricht. Zum einen spielen sie eine breite Palette aus genau den Musikrichtungen die ich zu schätzen weiß, zum anderen kommen sie aus der Nachbarschaft und somit stehen die Chancen deutlich höher sie live zu sehen als die sonstigen Vertreter des Japanischen Metal/Gothic. Für ihr Album bekommen sie alleine für das Handwerkliche Können und der Band als Gesamtkunstwerk ehrlich gemeinte 5/6 Schädel für.. whatever sie die brauchen könnten. Natürlich gibt es hier und da noch kleinere Verbesserungen, aber als Gesamtwerk ist es echt super! Und wenn ihr die Chance habt die Band live zu sehen gönnt sie euch! Das Album „Celestia“ ist ein absolutes Fest für jeden Metalfan, und sollte eure Sammlungen vervollständigen!
Die Social Medai Links zur Band findet ihr unter:
Lasst gerne ein Like da und folgt der Band, es lohnt sich!
Tracklisting:
01 Aquarius
02 Gaslight Conqueror
03 Ambrosia
04 Moonlight – Luminary Ver.
05 The Waves Will Carry You
06 Eclipse
07 Shelter
08 Cosmic Crusade
09 I’m Leaving
10 Sunrise – New Dawn Ver.