Die Sage der tanzenden Gloria!

Es war einmal eine richtig dralle Maid namens Gloria, und ’ne Truppe Minnesänger namens Haggefugg, die ihre Instrumente eingesammelt haben um alle zusammen um der Maiden Hand anzuhalten. Klingt absolut schräg, so ist der Sage Kern wohl aber. Und schlussendlich kommt das, was die Burschen da so fabriziert haben am 1.März in den Krämerladen des Vertrauens. Als alter Pirat der sich öfters mal in den Schenken rumtreibt, natürlich nur zur Beobachtung des Balzverhaltens angetrunkener Minnesänger, also rein Wissenschaftlicher Natur, möchte ich nun hier berichten was sich wirklich zu tat bei besagtem Balzritual. Die Barden selbst, betiteln das ganze übrigens als „Tanz und Gloria„.

Kapitel 1

Wie schon Eingangs erwähnt, so heißt der ganz entspannte Anfang des Ganzen „Tanz und Gloria„, und man stelle sich vor, es werden nur alle Instrumente gestimmt, man hört noch niemanden singen, die Stimme erheben, und ertappt sich trotz allem dabei interessiert zu sein. Der erste richtige Schritt besagten Balzrituals nannte sich derweil „Spieglein„, und ob es dabei um die Gemächte der Minnesänger ging, oder aber um die Gesellschaft als solche.. ja wer weiß das schon. Des Teufels Instrumente, Rock genannt, in Verbund mit traditionellen Rhythmen und Instrumenten brachte aber schon die erste Runde hervor. Weiter ging es dann in gleichem Tempo mit einem Lied genannt „Märchenwald„, in welchem sich dann die übrigen Minnesänger markant anschlossen, während die Musik im gleichen angenehmen Rhythmus weiter trieb. Man sah der Gloria an, das nicht nur ihre Augen feucht wurden. Ob der erwähnte Wald aus eigenen Erfahrungen stammt, darüber ließe sich nur spekulieren. „Mondschein“ gab es dann alsbald auch nicht nur am Himmel, sondern auch von den Barden vorgetragen. Der Stil den die Truppe dabei an den Tag legte, brauchte sich nicht zu verstecken, und wurde schnell zu einer vertrauten Melodie.

Kapitel 2 

Nachdem der Abend spät wurde, die ersten Methörner geleert wurden, und es eine recht erfolglose Schlägerei gab, wurde die düstere Stimmung mit „Kairos“ eingefangen. Hinweg vom fröhlichen Balzverhalten, welches bisher recht Fruchtlos geblieben war, schien die neue Devise der Minnesänger zu sein. Passend, und mit „Totentanz“ dann schon bald auf dem Höhepunkt, bevor es mal eine Runde entspannter mit einem Lied namens „Sanduhr“ weiter ging. Mit letzterem, so sagen es die Barden im Nachhinein, sollte der Sänger einmal zeigen das er auch anders kann. Was mit entsprechender Untermalung der elektrisch betriebenen Instrumente durchaus düster und treibend wirkte. Da die Nacht noch recht jung, aber dennoch düster wie die Blicke der Zofen einer rolligen Hofdame, war, blieben Haggefugg bei der düsteren Stimmung, und dem vorigen Stil, fügten nur ganz dezente Klänge traditioneller Instrumente hinzu mit „Vagabund„. Weil besagte Musik jedoch weder Gloria aus ihrer Kleidung trieb, noch einen ihrer Knöchel zum Vorschein brachte, fingen sie an in Erinnerungen zu schwelgen. Berichteten über ihr „Daheim„. Mit vollem Einsatz aller Stimmen und Instrumenten, jedoch weiterhin in einer düsteren Melancholie verfallen, ob des fehlenden Erfolgs, sollte ein „Böses Spiel“ dann das Ruder herum reißen. Es ging wieder ähnlich der Anfänge weiter, in dem ganz bekannten Stil.

Kapitel 3

Nun, da den Barden wieder die ungeteilte Aufmerksamkeit der örtlichen Leberbelastungstester und der Schankmaid namens Gloria galt, fuhren sie mit „Stoffwechsel“ zu einem rhythmischen Hochgefühl auf, gaben nochmal alles, und schafften es so einigen Stammgast der Schenke mit dem Kopf nicken zu lassen. „Wenn das Licht angeht“ hieß der Teil des Balzrituals, welcher fast schon das Ende des Abends einläuten sollte. Es fühlte sich so an, sie waren ruhiger, besonnener. Und als alle Hoffnung schon aus ihren Pockenvernabten Gesichtern gewichen war, sie eine weitere Runde goldenen Gerstensaftes zu sich genommen hatten, da wurden sie nochmal wach und sangen über ihre „Schankmaid„, welche nun schon längst mit einem Kaufmann aus dem benachbarten Königreich in einem Hinterzimmer vergnügt ihren Abend abklingen ließ. Aber so ist es halt mit Sagen, sie haben oft ein trauriges Ende, und meistens etwas Lehrreiches an sich. Doch so trunken wie alle nun waren, gröhlte jemand aus der hinteren Ecke nach alten Liedern. „Folle Jahre„, „Lasterkahn“ und „Winternacht“ sollten es werden. Lieder welche die Sänger sich schon letztes Jahr erdacht hatten.

Das Ende der Sage

Das Ende der Geschichte sind ganze 5/6 Markierungen auf meinem Schädelstab, und ich rate jedem sich das ganze Stück beim Krämer des Vertrauens vor zu bestellen, so nicht bereits getan. Stellenweise wirkten einige der Lieder durchaus mal zu ähnlich und ohne Alleinstellungsmerkmal. Doch im Großen und Ganzen ist das ganze mehr als Wert in Eure Ohren zu kriechen. Und verstecken müssen sich Haggefugg in keinster Weise vor anderen Bardentruppen ähnlicher Stilrichtung. Gut platzierte Einsätze traditioneller Instrumente, rockige Nutzung der teuflisch guten Klampfen, und eine markante Stimme zum Hauptgesang. Ja, beim nächsten Versuch finden sie bestimmt den Weg zu Glorias verlockenden Knöcheln.

Tracklisting:
01    Tanz und Gloria
02    Spieglein
03    Märchenwald
04    Mondschein
05    Kairos
06    Totentanz
07    Sanduhr
08    Vagabund
09    Daheim
10    Böses Spiel
11    Stoffwechsel
12    Wenn das Licht angeht
13    Schankmaid
14    Folle Jahre (2023)
15    Lasterkahn (2023)
16    Winternacht (2023)