Arr, Leichtmatrosen und Landratten — setzt die Segel! Hier kommt mein Bericht vom tosenden Konzertabend mit IGORRR, MASTER BOOT RECORD und Imperial Triumphant in der fast ausverkauften Batschkapp in Frankfurt am Main am Donnerstag, dem 9. Oktober 2025.

Vorbereitung & Atmosphäre

Der Einlass war für 19:00 Uhr angesetzt, Start gegen 19:30 Uhr (laut Veranstaltungsinfos war der Einlass offiziell um 19:00 Uhr).  Schon lange vor der Tür war das Dröhnen der Fans zu hören, gespannte Stimmen, Tritte gegen Wände, Rufe nach Bier und Bass – das Hafen-Feeling war da, bevor überhaupt eine Note erklang.

Die Batschkapp präsentierte sich in ihrer typischen, etwas engen, aber stimmungsvollen Widrigkeit – perfekte Bedingungen für ein Konzert, das nicht nur gehört, sondern gefühlt werden wollte.


Imperial Triumphant – Eröffnungsböller

Pünktlich zur Öffnung legte der erste Donner los: Imperial Triumphant stürmte die Bühne wie eine Kanonenkugel. Keine Zurückhaltung – die Band kombinierte tiefe, drückende Death/Black-Elemente mit dissonanten Klangflächen und elektronischen Beats. Die Rhythmen waren fett, die Atmosphäre dunkel und unerbittlich. Das Publikum, noch leicht zögerlich, wurde rasch mitgerissen, Wände vibrierten, Nacken wurden gestreckt. Ein wuchtiger Start, der die Stimmung von Anfang an in die Höhe peitschte. Die Band hatte sich gut warm gespielt, und die Bühne war mit Klangexplosionen gefüllt, die die Stimmung in der Halle mattenlos hoch hielten.


MASTER BOOT RECORD – Retro, Digital, Wucht

Nach dem ersten Paukenschlag folgte der mechanische Zauber: MASTER BOOT RECORD betrat die Bühne. Ich schwöre, die Kameraden brachten Retro-Computer mit, und auf der Leinwand flackerte ein MS‑DOS‑Eingabebildschirm in nostalgisch-pixeliger Pracht. Die Mischung aus elektronischer Musik, metallischen Einschüben und digitaler Ästhetik erzeugte ein seltsam-vertrautes, aber zugleich erschütterndes Klangbild.

Ihr Auftritt war mehr als Support – er war eine Performance, bei der Subkulturen verschmolzen: Chiptune trifft Synthwave trifft Metal. Der visuelle Aspekt – Monitore, LED-Beleuchtung, der flackernde DOS-Screen – wurde meisterhaft in Klang gewoben. Auch hier fehlte mir eine gesicherte Setlist, doch die energetische Mischung aus Retro und futuristischen Klängen blieb im Gedächtnis haften wie klebriger Rum an der Schiffskante.


IGORRR – Flammen über der Bühne

Dann war’s soweit: Die Menge tobte, als IGORRR die Bühne entern ließ. Jubel, Geschrei, Gitarrrren (ja, mit drei r’s) – und sofort eine Orgie aus Klang. Orchestrale Inszenierung, choralige Elemente, elektronische Beats, Doom- und Death-Metal-Komponenten – alles verwoben zu einem Sturm, der keinen Stein auf dem anderen ließ. Der Sound war monumental, die Intensität brutaler Schönheit.

Ich konnte keine vollständige, verlässliche Setlist für genau dieses Konzert finden – die Datenbank von setlist.fm führt für das Batschkapp‑Konzert derzeit keine Songs auf. Aber aus früheren Auftritten auf dieser Tour (z. B. in Cenon am 1. Oktober) lassen sich einige Songs rekonstruieren, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Frankfurt erklangen:

  • Daemoni

  • Spaghetti Forever

  • Nervous Waltz

  • Blastbeat Falafel

  • Downgrade Desert

  • ADHD

  • ieuD

  • Hollow Tree

  • Polyphonic Rust

  • HEADBUTT

  • Infestis

  • Himalaya Massive Ritual

Zudem erschien kurz vor der Tour das neue Igorrr‑Album “Amen” am 19. September 2025, mit Songs wie Headbutt, Limbo, 2020, Infestis und anderen als Teil ihres Repertoires. Es ist also anzunehmen, dass das neue Material (z. B. Headbutt, Infestis) ebenfalls Platz in der Setlist fand.

Besonders in Erinnerung blieb Blastbeat Falafel – ein wilder Ritt aus Polka-ähnlichen Einsprengseln, klassischer Orchestrierung und unbändigem Breakcore; ieuD mit seinen wilden Tempowechseln; Himalaya Massive Ritual als epischer Abschluss oder Höhepunkt – ein dramatisches Finale aus Verdichtung und Ausbruch.

Die Bühnenshow unterstützte jeden Ton: Choräle, Streicher, Samples, flirrende Lichter, düstere Projektionen. Es war, als hätte jemand einen Sound‑Tornado gezähmt und ins Herz der Batschkapp geführt.


Fazit — Beute, Blut & Barock

Arr, das war kein Konzert – das war ein Ritt über stürmisches Meer, geführt von Kapitänen der Klangkunst. Imperial Triumphant und MASTER BOOT RECORD öffneten das Feuer, doch IGORRR setzte die Segel zum Siegeszug. Jeder Ton, jede Lichtspitze, jede Pause zwischen den Stürmen – alles saß, alles atmete. Das Publikum – von Anfang bis zum Ende wach, in Ekstase, verblüfft von der musikalischen Wucht.

Wenn du willst, kann ich dir eine möglichst präzise Setlist zusammensetzen (auf Grundlage von Fan‑Berichten und Tourvergleichen) und sie dir in Piratenslang schicken. Soll ich das machen?