Ahoi ahoi ihr Metalheads da draußen! Heute hatte ich in meiner Flaschenpost neben der üblichen Werbung für diverse Alkoholische Getränke auch das Debut-Album „Lower Skies“ von Miles2Fall, das bereits am 15. Dezember letzten Jahres erschienen ist. Gegründet hat sich die Fünfertruppe, die laut eigenen Aussagen Modern-Metal produzieren und aus dem Grenzland zwischen NRW und Rheinland-Pfalz kommen, bereits 2021 und sind bisher ohne Label.

Hinterland nicht Hinterwelt

Auch wenn die Herkunft einer Band natürlich niemals eine Rolle spielt, möchte an dieser Stelle erstmal das persönliche Statement loswerden das ich in keinster Weise Witze über Kölsch oder Alt oder was auch immer da getrunken wird unterstütze! Es geht hier nur um die Musik, und die ist interessant in diesem Fall. „Greater Sound“ ist ein gelungener Einstieg in die Stilrichtung des Modern-Metal. Auch wenn mir perönlich eine dezente Nähe zum Prog aufgefallen ist. Die Mischung aus Growling und „normalen“ Vocals ist schon interessant. Und es ist definitv eher ein entspannter Metal und keine Actiongeladene Frontalattacke auf die Gehörzellen. „My Dominion“ als zweiter Track gibt sich zeitweise schon etwas düsterer, härter. Mit „Lower Skies“ entfalten die Jungs dann ihren ganz eigenen Stil, den sie wirklich treffend betitelt haben. Die Mischung aus Synth-Einlagen und ehrlichem Metal ist wirkt tatsächlich nicht inszeniert oder aufgesetzt, sondern fügt sich gut ineinander. „Dead Air“ fängt da dann auch gleich abgespaced an, und weiß mitzureißen, wäre nen richtig geiler Soundtrack für ne Welt-Raum-Ballerei, und das sage ich als Gamer, der schon einiges in dem Genre gezockt hat, und es wäre mein Favorite für den ersten Warhammer40k Shooter ala Battlefront. Aber back to the music: „Distance“ als Mitte des Albums ist einfach mal ne ruhige Phase mit Lyrics, Gitarrengeklimper und was ganz anderes.

Cooler Scheiß

The Space Between Us“ ist genau das, baut sich langsam auf, hat nen orgasmusgleichen Höhepunkt und endet dann langsam im Prog bevor es mit „Thin Line“ wieder Metal wird. Düstere Growlings, schnelles Instrumentenspiel, harte Vocals und Potential für einen Moshpit. Während es dann bei „We Remain“ Vocallastiger wird mit einzelnen Syntheinlagen. „Claiming“ ist dann einfach nur Metal. Was soll man dazu noch mehr sagen? Es ist meiner Meinung nach einer der schwächsten Tracks des Albums, und wirkt tatsächlich fast wie ein kleiner Füller um die 10 nachher voll zu bekommen. Aber auch dieser Song mag seine Liebhaber finden. Denn grundsätzlich ist es solider und guter Track. „Lost“ entfaltet sich dann als episches Ende, sehr vom Flow getrieben, und brutal ehrlicher Metal.

Fazit

Als Debut-Album haben die Jungs von Miles2Fall ordentlich was rausgeballert. Da alles in Eigenregie produziert wird und veröffentlicht, darf man natürlich hier und da kleine technische Schnitzer erwarten. Alles in Allem ist „Lower Skies“ ein cooles Album, und wenn die Band ihre eigene Richtung weiter verfolgt, finden sie ihre ganz eigene kleine Nische, die leider noch viel zu wenig genutzt wird diesmal. Auf jeden Fall haben sie ein absolut sicheres Händchen was den Einsatz von Keyboards angeht. 4/6 Schädel vergeb ich an dieser Stelle, sowie eine absolute Kaufempfehlung und die Hausaufgabe die Jungs auf dem Schirm zu halten. Wenn da noch mehr kommt in die Richtung kann es nur geiler Scheiß werden.

Tracklisting:
01    Greater Sound
02    My Dominion
03    Lower Skies
04    Dead Air
05    Distance
06    The Space Between Us
07    Thin Line
08    We Remain
09    Claiming
10    Lost