Diesmal gibt es etwas, milde gesagt, besonderes auf die Ohren. Snake Healer und ihre aktuelle EP „Oblatio“ hauen euch eine düstere Mischung aus Spiritueller Musik, Grunge und Metal um die Ohren. Was absolut seltsam klingen mag, tut es tatsächlich auch. Aber wie das manchmal so ist, selbst nüchtern kann man sich den Liedern nicht gänzlich entziehen. Im Großen und Ganzen dreht sich die Scheibe um einen Kult von „Snake Healers“ die einen Gott anbeten und durch seine Musik das Wirken der Welt interpretieren.

Wer zum Beten ins Kloster geht ist hier falsch.

Den Anfang der EP macht eine, auf einem Gebet basierende, Einleitung namens „Sertempis Dominus„, die einen einlädt in irgendein Heiligtum zu kriechen, sich eine schwarze Robe überzuziehen und eine Jungfrau zu opfern. „Evocation“ ist dann der erste echte Song, und kann sich nicht so recht entscheiden welche Stilrichtung er denn sein möchte. Der Thematik der Band und der EP folgend wirkt es etwas seltsam, da auch kein Gesang oder Growling oder was auch immer zu hören ist, sondern nur Geschrei, und Gebete, Meditationen im Hintergrund. Und genau das macht es so schwer, diese Band einzuordnen. „In His Name“ Spielt dann wieder etwas ruhiger, aber im gleichen Stil fort. Schließt somit das erste Kapitel des Einspielers um den Weg für den Rest zu ebnen.

Es wird Gregorianisch.

Und ich entschuldige mich im Vorfeld für jeden, der das Wort nun nachschlagen musste. „Call on me“ und das dazugehörige Intro leiten eine Art Ritual ein, das musikalisch ausgeführt wird. Der Stil hat sich kaum verändert, wird nun jedoch von Gregorianischen Gebeten unterbrochen, die den Schlangengott anbeten sollen. Wirkt natürlich etwas Aufgesetzt, fast schon fehl am Platz. Das “ Death of a Speaker “ Intro und der folgende Song “ Oblatio“ wirken dann fast schon entmutigend. Dabei ist der letzte Track der EP durchaus der beste.

Fazit:

Fangen wir mal mit dem Schädelmeter an: 2/6 Schädeln. Die gibt es jedoch nur, weil die Idee als solche Interessant ist, und sich die Instrumentenhandhabung sehen lassen kann. Sicherlich hapert es noch deutlich an Qualität, auch der Aufnahmen. Aber daran soll es ja weniger scheitern. Das Problem der Band Snake Healer ist, das sie zu viel auf einmal wollen, und davon zu viel. Der Ansatz Gebete zu verwenden, einen Kult, ob fiktiv oder nicht, und sich auch bei weniger Bekannten Stilen zu bedienen, ist grundsätzlich ja nicht verkehrt. Er wirkt nur einfach viel zu überladen, viel zu viel auf einmal und lenkt von dem eigentlichen, der Musik, ab. Eine Kaufempfehlung gibt es an dieser Stelle nur unter Vorbehalt. Wer sich mal was anderes um die Ohren schlagen will darf gerne zuschlagen.