Summer Breeze Logbucheintrag: Tag 1 – Ahoi, Matrosen des Metal vor den Toren des heiligen Geländes stieg die erste Party!
Am Dienstag, den 13. August 2024, hisste das SUMMER BREEZE seine ersten Segel – lange bevor das Infield überhaupt Land in Sicht hatte. Und wie sich das für ein ordentliches Piratenabenteuer gehört, wurde der Campsite Circus mit Donner, Blitz und ordentlich Lärm eröffnet. Drei mächtige Schiffe liefen im Hafen ein: DEFOCUS, DISBELIEF und DARK TRANQUILLITY. Bereit, das Publikum mit Metalgeschossen zu bombardieren. Und aye, es ging sogar um Pobacken – aber der Reihe nach!
DEFOCUS – Mit Poolnudeln und Vollgas in den Sturm (19:30–20:15)
Als erstes Enterkommando des Abends kaperte DEFOCUS die Bühne – trotz eines Stromausfalls, der den Auftakt verzögerte. Doch die Aalener ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Mit modernem Metalcore rissen sie das Steuer herum und schleuderten eine Salve guter Laune in die Menge.
Und als wär das nicht schon genug, zückten sie ihr ganz eigenes Piratenbesteck: Poolnudeln! Damit wurde nicht nur wild durch die Moshpits gefegt, es kam auch zu epischen Gefechten in der Menge. Circle Pits und eine kräftige Wall of Death machten klar: Dieser Auftakt war kein laues Lüftchen, sondern ein waschechter Orkan!
DISBELIEF – Death Metal im Donnergrollen (22:00–23:00)
Die nächste Ladung Schwarzpulver kam von den altgedienten Death-Metal-Kapitänen DISBELIEF. Mit der Frage „Habt ihr Bock? Death Metal!“ legten sie ab – und das Publikum brüllte zurück: AYE!
Umgeben von atmosphärischen Blitzen, einem prall gefüllten Zirkuszelt und einem wieder auferstandenen Clown-Maskottchen, wütete die Band durch Klassiker wie „The Symbol Of Death“ und „The Scream That Slowly Disappeared“. Ein Sturm zog über den Platz, auf der Bühne wie auch darüber – Gänsehaut, so dick wie Seemannstau.
DARK TRANQUILLITY – Mehr als nur Fragen, mehr als nur Antworten (23:30–01:00)
Was als gemütliche Q&A-Runde mit Fronter Mikael Stanne und Gitarristin Jasmin Pabst geplant war, wurde schnell zu einer unerwarteten Schatzsuche. Nach spannenden Einblicken in das neue Album Endtime Signals unterbrach Stanne plötzlich die Fragerunde: „Wie wär’s, wenn wir einfach ein paar Songs spielen?“
Und so geschah’s: Die Bühne wurde geentert, Banner fielen, Instrumente blitzten auf – und los ging’s mit einem Überraschungs-Gig, bei dem DARK TRANQUILLITY tief in ihre Schatztruhe griffen. Selten oder nie live gespielte Songs wie „Format C: For Cortex“ ließen die Menge toben. Es wurde gecrowdsurft, es wurde geschwitzt – und eine schlaue Seefahrerin, die vor dem Pit die Schlappen auszog, wurde von Stanne höchstselbst mit einem anerkennenden Nicken bedacht.
Als das letzte Riff verklang, ließ die Band die Bombe platzen: Endtime Signals war ab sofort zu haben – samt Signieraktion. Und ja, Mikael bot augenzwinkernd an, auch andere Dinge zu unterschreiben… zum Beispiel Pobacken.
Fazit:
Der Dienstag beim SUMMER BREEZE 2024 war kein ruhiger Auftakt, sondern ein lauter Paukenschlag. Mit Humor, Härte und einer ordentlichen Portion Metal wurde das Festival stilecht eröffnet. Der Campsite Circus? Ein Schiff, das mehr als nur Wasser unter’m Kiel hatte – es war ein Sturm aus Musik, Wahnsinn und Poolnudeln. Arrrr
Summer Breeze Logbucheintrag: Tag 2 – Möge der Metal mit uns sein
Ahoy, ihr wilden Seeräuber des Summer Breeze Open Air! Der Mittwoch, der 14. August 2024, begann mit dem gewohnten Ritual, als die Sonne hoch am Himmel brannte und die Unermüdlichen sich um 15:00 Uhr aufmachten, um den ersten Schritt auf das Festivalgelände zu setzen. Viele stürmten wie der Wind auf den Merchstand und den Zapfhahn, und dann ging’s los mit der ersten Band: BLASMUSIK ILLENSCHWANG!
Blasmusik Illenschwang – T-Stage
Die Menge jauchzte laut „Illenschwang, Illenschwang!“ und es war sofort klar: Dies war kein gewöhnlicher Festivalstart. Die Blasmusik Illenschwang aus Bayern verwandelte die T-Stage in ein Meer aus Feierwütigen. Hier wurde nicht nur Blasmusik geboten, sondern auch ein Metal-Erlebnis der besonderen Art – mit Wall of Death und einem Dialekt, der wie der Hammer auf die Party-Volkshymnen einschlug. Die Band kündigte bereits ihre Rückkehr für 2025 an – Traditionen muss man schließlich ehren!
Brothers of Metal – Main Stage
Nachdem der Puls von Blasmusik noch in den Ohren tönte, schallten nun die epischen Klänge von Brothers of Metal über das Festivalgelände. Mit ihren mächtigen Rüstungen und einer ebenso epischen Show zogen sie die Massen vor die Main Stage. Mit riesigen Crowdsurfern und einem aufblasbaren Penis (natürlich passend zum Song „Power Snake“) gab es hier keine ruhige Minute. Auch wenn die Stimme von Sänger Joakim nicht immer deutlich zu hören war, hinterließen die Schweden ein bleibendes, unterhaltsames Erlebnis.
Sylosis – T-Stage
Nach einem turbulenten Start auf der Main Stage, landeten die Briten von Sylosis auf der T-Stage und lieferten einen soliden Mix aus Melo-Death und Metalcore. Die frische Brise des Death Metals füllte die Luft und die ersten Moshpits kamen zum Leben. Mit Songs wie „Pariahs“ und „Deadwood“ gaben sie den Metal-Liebhabern genau das, was sie wollten – brutalen Sound und energische Performance!
The Amity Affliction – Main Stage
Dann, als der heiße Tag in den kühlen Abend überging, brachten The Amity Affliction eine Dosis süßen Metalcore mit ihren unvergesslichen Refrains und harschen Growls. Die Menge sang mit bei Klassikern wie „Pittsburgh“ und „Soak Me In Bleach“. Ein Heiratsantrag mitten in der Show verlieh der bereits emotional geladenen Atmosphäre noch mehr Charme. Auch wenn die Kitschigkeit mancher Refrains zu viel war, war es für die Fans pure Freude.
Zerre – Campsite Circus Stage
Klein aber fein, das war der Auftritt von Zerre auf der Campsite Circus Stage. Die Thrash-Metal-Formation aus Würzburg heizte der Menge direkt ein. Frontmann Nico zeigte sich wortkarg, aber energisch, was sofort zu einem wilden Moshpit führte. Ihr Auftritt war ein kleiner, aber feuriger Sturm aus Gitarrenriffs und einem kreischenden Moshpit.
Obscura – T-Stage
Für die Liebhaber des progressiven Death Metals war Obscura auf der T-Stage der perfekte Match. Mit präzisem Gitarrenspiel und Songs wie „The Anticosmic Overload“ zeigten sie, warum sie zu den besten der Szene gehören. Doch leider blieb der Funke nicht ganz so zündend, wie man es sich gewünscht hätte. Es war ein musikalisches Meisterwerk, aber irgendwie schlich sich eine gewisse Steifheit in den Auftritt.
Flogging Molly – Main Stage
Die irische Folk-Punk-Band Flogging Molly brachte eine wunderbare Mischung aus Musik und Partylaune auf die Main Stage. Doch als die dunklen Wolken aufzogen und der erste Regen einsetzte, sorgte dies für die perfekte Abkühlung. Der stets energiegeladene Frontmann Dave King führte die Menge durch Klassiker wie „Drunken Lullabies“ und brachte die Stimmung zum Kochen. Der Regen konnte der ausgelassenen Party keinen Abbruch tun!
Viscera – Wera Tool Rebel Stage
Auf der Wera Tool Rebel Stage stürmte die britische Band Viscera mit ihrer technischen Mischung aus Deathcore und Tech-Death auf das Festivalgelände. Die Fans ließen sich nicht zweimal bitten und füllten die Area mit leidenschaftlichen Moshpits. Besonders die neuen Stücke wie „Carcinogenesis“ fügten sich perfekt in die Show ein, während das Publikum in den Staubwolken wirbelte.
Emmure – T-Stage
Emmure auf der T-Stage – das war ein wahres Deathcore-Beben! Mit düsteren Breakdowns und einer aggressiven Performance heizten sie die Menge ordentlich auf. Auch der Regenschauer konnte die Crowd nicht bremsen, und zahlreiche Crowdsurfer fanden ihren Weg von der Stage zurück in die Menge. Es war eine energetische Show der Extraklasse.
Nakkeknaekker – Wera Tool Rebel Stage
Die dänischen Death-Metaller Nakkeknaekker überraschten mit einem wilden Auftritt, der direkt in einen riesigen Circlepit überging. Die Menge tobte vor der Wera Tool Rebel Stage, während die Death-Metal-Gitarren gnadenlos auf die Ohren feuerten. Ein absolutes Highlight der späten Stunde!
Embrace Your Punishment – Campsite Circus Stage
In einem wild gewordenen Zirkus der Extreme, auf der Campsite Circus Stage, sorgten Embrace Your Punishment mit ihrer Slam-Death-Metal-Show für noch mehr Staubwirbel und Chaos. Das Publikum geriet in Ekstase und ließ sich von den harten Pig Squeals und brutalen Breakdown-Passagen mitreißen.
Meshuggah – Main Stage
Der Höhepunkt des Abends war der Auftritt von Meshuggah. Auf der Main Stage flogen die Blitze der Lichtshow wie unheilvolle Vorboten und wurden perfekt unterlegt mit den vertrackten Rhythmen der Schweden. Es war eine Reise für die Sinne, die sowohl Herausforderung als auch Genusserlebnis war. „Future Breed Machine“ – das finale Stück – ließ die Menge schließlich in ekstatischem Jubel zurück.
Equilibrium – T-Stage
Equilibrium brachte ihre epischen Folk-Metal-Klänge auf die T-Stage und rissen das Publikum mit. Das harmonische Zusammenspiel von traditionellem Metal und orchestralen Elementen ließ die Menge zu „Born to Be Epic“ und „Heimat“ abheben. Ein fast magischer Moment, der die Nacht einleitete.
Hammerfall – Wera Tool Rebel Stage
Hammerfall legte als Überraschungsact des Festivals ein nostalgisches Set auf die Wera Tool Rebel Stage und verwandelte die Menge in einen ekstatischen Mob. Die alten Klassiker wie „Heeding the Call“ und „Renegade“ ließen das Publikum mitgröllen und mitsingen. Es war ein triumphaler Auftritt, der den Samstagabend noch lange nachhallen ließ.
Pain – T-Stage
Für den späten Abend setzten Pain einen finalen Party-Akzent. Ihre Mischung aus Industrial Metal und humorvollen Elementen brachte die Party auf Hochtouren. Auch wenn der Fokus auf härteren Klängen lag, war es eine ausgelassene Show, die die Nacht weiter anheizte.
Lord of the Lost – Main Stage
Lord of the Lost beschlossen den Tag mit einer atemberaubenden Show voller Pyro-Elemente und mitreißender Spielfreude. Ihre epischen und emotionalen Songs wie „Blood And Glitter“ kamen beim Publikum so gut an, dass sie das Festival mit einem Triumphzug beendeten.
Thron – Wera Tool Rebel Stage
Der Black Metal von Thron rundete das Programm ab. Inmitten düsterer Melodien und druckvollem Drumming war es eine kraftvolle Darbietung, die die Dunkelheit der Nacht widerspiegelte.
Enslaved – Main Stage
Der späte Auftritt von Enslaved auf der Main Stage führte den Tag zu einem überraschend progressiven Finale. Auch wenn die vielen experimentellen Passagen das Publikum vor Herausforderungen stellten, gab es am Ende dennoch den ein oder anderen besonderen Moment – wie das epische „Havenless“.
Ahoi! Der Mittwoch war eine gewaltige Fahrt, die uns von Blasmusik über epische Metal-Ausflüge bis hin zu düsteren Black Metal-Gewittern führte. Der perfekte Start in das Summer Breeze Abendteuer 2024.
Summer Breeze Logbucheintrag Tag 3: Ein krafvoller Donnerstag steht uns bevor
Arrr, hört her, ihr Landratten und Metal-Matrosen! Am Donnerstag beim Summer Breeze 2024 enterten wir das Festivalgelände wie eine wütende Bruderschaft aus Klang und Chaos, bereit, die Flagge der Lautstärke zu hissen und die Bühnen zu entern! Die Planken bebten, die Luft war schwer von Feuer und Rauch – ein Tag, wie gemacht für einen Metal-Freibeuter wie dich und mich!
DUST BOLT – Auf in die Schlacht!
Mit der Sonne im Rücken und einem klaren Kurs in Richtung Thrash Metal, hieß es um 11:30 Uhr: „Setzt die Segel!“ DUST BOLT, die Thrash-Piraten aus Deutschland, zogen schon zu Beginn ordentlich Wind auf der T-Stage. Ihr rasender, energiegeladener Auftritt sorgte für den ersten Circle Pit des Tages, und auch der Moshpit nahm sofort Fahrt auf. Die Jungs hatten sichtlich Spaß, und mit ihren modernen Thrash-Melodien eroberten sie im Sturm nicht nur das Publikum, sondern auch einige neue Fans. Ein gelungener Start in den Tag, wie es sich für wahre Krieger gehört!
CRYPTA – Damen der Zerstörung
Zur Mittagszeit, um 12:00 Uhr, betraten die Damen von CRYPTA die Main Stage, und was für eine Show das war! Mit ihrem erbarmungslosen Death Metal, den die Brasilianerinnen mit einer unfassbaren Energie und einer beeindruckenden Gitarrenakrobatik in den Raum warfen, eroberten sie die Herzen der Menge im Sturm. Songs wie „The Outsider“ und „From The Ashes“ zerrissen die Luft und boten eine unglaublich mitreißende Performance. Auch bei der sengenden Mittagshitze waren diese Frauen ein echter Lichtblick und ein beeindruckendes Highlight des Tages.
IGNEA – Melodischer Sturm aus der Ukraine
Direkt nach CRYPTA hieß es dann, Kurswechsel zur Wera Tool Rebel Stage! Die ukrainische Band IGNEA präsentierte ihren einzigartigen Mix aus symphonischem Metal, progressiven Klängen und fernöstlichen Einflüssen. Die charismatische Frontfrau Helle Bohdanova zog das Publikum in ihren Bann, ihre kraftvolle Stimme und das wilde Keytar-Spiel fesselten jeden Zuhörer. Auch der kleine technische Aussetzer mit dem Laptop konnte IGNEA nicht stoppen, sie spulten ihr Set einfach weiter ab – und das Publikum feierte sie dafür. „Gods of Fire“ brüllte die Menge, und der Zeltbereich verwandelte sich in ein brodelndes Meer aus Metal-Fans.
METAL YOGA – Auf dem Deck in Pose!
Für die Matrosen, die sich nach so viel Action etwas Ruhe gönnen wollten, gab es zwischen den Bandauftritten eine willkommene Pause: Metal Yoga! Wer den Sonnenbrand und den Durst von der See bekämpfen wollte, stellte sich auf die Campsite Circus Stage, um in der Mittagshitze den „herabschauenden Hund“ zu praktizieren. Keine Sorge, ein Schluck Bier zwischen den Posen war durchaus erlaubt. Mit den Klängen von Pantera im Hintergrund konnten sich die Yoga-Piraten in ihren Körpern erden, während sie den Tag noch besser überstehen wollten.
DYNAZTY – Schwedenpower auf der Main Stage
Gegen 13:00 Uhr erlebten wir eine wahre Rock ’n’ Roll-Attacke auf der Main Stage: DYNAZTY aus Schweden heizten den Fans mit ihrem Power Metal ordentlich ein. Die Performance war routiniert und voller Energie, und das Publikum konnte sich kaum zurückhalten. Besonders die Fans, die mit „Heartless Madness“ im Chor mitsangen, sorgten für eine ausgelassene Stimmung. Die Schweden machten ihren ersten Auftritt auf dem Summer Breeze zu einem unvergesslichen Moment.
MENTAL CRUELTY – Der düstere Sturm
Parallel dazu zogen die Karlsruher von MENTAL CRUELTY auf der T-Stage auf, um mit ihrer Mischung aus Deathcore und symphonischem Black Metal für ordentlich Chaos zu sorgen. Es war eine musikalische Reise durch düstere Slamwände und chorale Parts, die das Publikum in Ekstase versetzten. Wer auf die finsteren Klänge von DIMMU BORGIR und brutalen Deathcore steht, fand hier sein neues Lieblingsschiff!
J.B.O. – Party auf den Piratenschiffen!
Und dann war es soweit – die Stunde der bärtigen Party-Piraten! J.B.O. stürmten mit einem magentafarbenen Farbfeuerwerk die Main Stage. Ihr Humor und die unbeschwerte Art, mit der sie die Massen zum Singen und Tanzen brachten, war einfach unvergleichlich. Klassiker wie „Alles nur geklaut“ und „Ein Fest“ beflügelten die Menge, und sogar die ernsteren Momente wurden mit einer klaren Ansage gegen Nazis noch verstärkt. Hier konnte wirklich jeder Metal-Fan mitschunkeln und Spaß haben – ein echtes Piratenfest!
THE BLACK DAHLIA MURDER – Brutalität mit Erinnerung
Der Nachmittag brachte dann eine wirklich besondere Erinnerung. THE BLACK DAHLIA MURDER betraten die Main Stage und präsentierten ihre gnadenlose Death Metal-Attacke. Der Gedanke an Trevor Strnad, den legendären Frontmann, schwebte in der Luft. Brian Eschbach, der neue Sänger, stellte klar, dass die Band mit dem Album „Nocturnal“ nicht nur ihre Vergangenheit feierte, sondern auch ihre Zukunft zeigte. Die Fans sangen jedes Wort, und die Songs „What A Horrible Night To Have A Curse“ und „Everything Went Black“ sorgten für die perfekte Mischung aus Brutalität und Ehrfurcht.
JINJER – Die ukrainische Kampfansage
Als es gegen 18:00 Uhr auf der Main Stage dunkler wurde, stürmte JINJER mit einer geballten Ladung Energie die Bühne. Die Menge kochte förmlich, als Frontfrau Tatiana Shmailyuk mit ihrer unglaublichen Power und ihrem intensiven Gesang alles niederbrüllte. Ohne viel Show, aber mit absoluter Kraft, zogen sie die Zuschauer in ihren Bann. Die Hits des ukrainischen Monsters waren ein würdiger Höhepunkt für den Donnerstag!
HAND OF JUNO – Der düstere Abschluss
Später, als die Sonne endgültig hinter den Hügeln verschwunden war, stürmten HAND OF JUNO die Campsite Circus Stage und begeisterten mit einem explosiven Set aus Industrial Metal und wilden Klängen. Die Musik war düster, intensiv und tanzbar – ein wahres Abenteuer für die Ohren, das das Festival in einen dunklen Sog zog.
BEHEMOTH – Die schwarze Galeere aus Polen
Als das Schiff der Dunkelheit mit dem Namen BEHEMOTH in See stach, wehte ein weißer Vorhang vor dem Hauptmast – und Schatten bewegten sich wie dunkle Geister dahinter. Nergal, der Kapitän dieser blasphemischen Fregatte, ließ die Messe mit „Once Upon A Pale Horse“ beginnen, gefolgt vom höllischen Gebet „Ora Pro Nobis Lucifer“. Die Sonne mochte sich noch nicht ganz zurückgezogen haben, doch das störte diese finsteren Seelen nicht. Mit eiserner Präzision und theatralischem Bombast führten sie uns durch ein Set, das selbst Neptun die Tränen aus dem Auge trieb. Ein Höhepunkt: das uralte Seeungeheuer „Cursed Angel Of Doom“. Arrr, das war schwarzer Stahl in Reinform!
JESUS PIECE – Der Wirbelsturm aus Philadelphia
Zur selben Zeit tobte ein Sturm auf der Wera Tool Stage. JESUS PIECE – ein wildgewordener Schwarm Kanonenkugeln im Metalcore-Gewand – pflügte durchs Publikum wie ein Pottwal durch ein Fischerboot. Die Crew um Aaron Heard riss alles mit sich: Circlepits, fliegende Körper und ein Crescendo an Gewalt und Groove, das keine Gnade kannte. Wer da nicht an Deck blieb, wurde über Bord geschleudert – und kam mit einem Grinsen wieder hoch.
MADBALL – New Yorker Enterkommandos
Kaum war der letzte Schrei verklungen, da stürmte MADBALL die T-Stage wie eine Truppe rabaukiger Freibeuter auf Schatzsuche. Keine Faxen, keine Intros – einfach mit „HeavenHell“ mitten in die Magengrube. Freddy Cricien war der wildgewordene Leichtmatrose, der sein Sprachrohr bis ins Publikum schleppte. Von den Planken bis in die letzte Reihe zog er alle ins Geschehen – und wer hinten nur Sekt schlürfte, wurde vom Kapitän höchstselbst zur Ordnung gerufen. Und bei „Set It Off“ und „Across Your Face“ kochte die Kombüse über!
ARCHITECTS – Die Techniker des Donners
Mit ARCHITECTS betrat schließlich der große Flaggschiff-Headliner die Hauptbühne. Das Bühnenbild: eine Mischung aus Hightech-Krähennest und Festung. Die Crew war zweigeteilt – oben wie unten werkelten sie an einem Klangbollwerk, das selbst die Poseidons dieser Welt beeindruckt hätte. „Seeing Red“ und „Black Lungs“ donnern wie Kanonenschläge durchs weite Rund. Sam Carter – der stimmgewaltige Kapitän – zeigte sich demütig, doch als das Publikum den Namen der Band brüllte, war jede Angst über Bord geworfen. Sechs, sieben, acht Circlepits? Arrr, das war ein Strudel aus Wahnsinn!
GREEN LUNG – Die Hexer des Waldes
Wo einst EVIL INVADERS hätten segeln sollen, sprangen GREEN LUNG mit wehender Fahne ein. Hexenästhetik, folkiger Wahnsinn und Old-School-Metal – das war kein Gig, das war ein Ritual im Nebelwald. Rasseln am Keyboard, feine Soli und ein charismatischer Tom Templar machten diesen Auftritt zu einem okkulten Volltreffer. Auch wenn seine Seitenhiebe gegen die ARCHITECTS etwas unfein waren – seine Band ließ die Bühnenplanken leuchten wie bei einer Walpurgisnacht auf hoher See.
ROTTING CHRIST – Höllenfahrt im Hades-Kahn
In tiefem Blau und mit einem finsteren „Guten Abend“ riefen ROTTING CHRIST zur nächtlichen Andacht. Was folgte, war eine griechische Tragödie in Metal, ein klanglicher Kataklysmus. Zwischen beschwörenden Gesängen und peitschenden Riffs wurde jeder Song zur Zeremonie. „Apage Satana“ hämmerte wie ein Fluch über das Deck, und ein Zuschauer im Jesus-Gewand segelte passend durchs Publikum. Sakis Tolis war der Zeremonienmeister – und mit „The Raven“ beendete er seine Liturgie auf dramatisch-düstere Weise.
DARK TRANQUILLITY – Das Mitternachtsorakel
Als der Mond über dem Lager stand, hievten DARK TRANQUILLITY ihre Segel. Mit dem Glockenschlag zur Geisterstunde erschien das neue Werk Endtime Signals in voller Pracht. Die erste Hälfte? Eine Schatzkarte durch vergangene Jahrzehnte Göteborgs. Die zweite Hälfte? Neue Klänge, neue Horizonte – darunter „Shivers And Voids“ und „Neuronal Fire“, frisch wie Rum aus der Schatzkiste. Mikael Stanne fegte über die Bühne wie ein Kapitän in Ekstase, fast hätte er seine Gitarristen gerammt. Und am Ende: „Misery’s Crown“, vom Volk gefordert – vom Schiff geliefert.
HERETOIR – Wellen aus Melancholie
Unter dem Sternenzelt verzauberten HERETOIR mit ihrem atmosphärischen Blackgaze. Wütend, weich, verträumt, verzweifelt – wie das Meer in der Dämmerung. Die Crew spielte sich in einen Strudel aus Emotionen und Wucht, der das Publikum auf eine stille, kraftvolle Reise schickte. Kein Sturm, sondern eine dunkle Brise, die durch die Seelen fuhr.
THE OCEAN – Tiefsee-Monolithen
Als THE OCEAN in See stachen, war es, als würde ein Leviathan aus der Tiefe emporsteigen. Statt blendender Pyrotechnik gab’s fein abgestimmte Lichtspiele, Melancholie und donnernde Wellen aus Sound. Robin Staps und seine Truppe beherrschten die See wie erfahrene Navigatoren, lenkten die Hörer mit Klargesang und Growls durch einen Orkan aus Gefühl. Bei „Jurassic | Cretaceous“ wünschte sich wohl mancher, er könne das Konzert wie eine Flaschenpost festhalten.
EXODUS – Die alten Piraten leben noch
Mit müden Knochen, aber wildem Herzen legten sich die Veteranen von EXODUS ins Zeug. „Bonded By Blood“ war der Auftakt zu einem Thrash-Gewitter, das jedem den Rum aus der Hand blies. Zwar war das Meer der Fans etwas ruhiger, doch wer da war, wurde mit Lautstärke und Leidenschaft belohnt – vielleicht ein bisschen zu viel Lautstärke. Dennoch: „A Lesson In Violence“ war wie ein enterhakenbewehrter Schwinger mitten ins Gesicht. Die alten Seebären haben’s noch drauf!
SIAMESE – Die dänischen Sturmvögel
Zuletzt, als der Himmel schon graute, ließ SIAMESE kein Segel ungesetzt. Melodischer Modern Metal mit ordentlich Rückenwind – das Quintett aus Dänemark sorgte für den finalen Tanz auf dem Deck. Vom Mitsingen bis zum Circlepit war alles dabei. Mirza Radonjica trieb die Meute zu Höchstleistungen, bis selbst der letzte Pirat schwitzend und lächelnd in die Koje fiel.
Fazit des Tages:
Was für ein Donnerstagsgewitter! Von der schwarzen Messe über den Hexensabbat bis hin zur melodischen Endzeit – dieser Festivaltag war ein rauschendes Fest auf allen Decks. Die Nacht wurde zum Tag, die Knochen müde, das Herz voller Klang. Wer hier keinen Schatz fand, hat das Steuerrad nicht verdient.
SUMMER BREEZE Logbucheintrag: Tag 4 – Volle Breitseite mit harten Metalsounds
Der dritte – oder viertägige – Törn des SUMMER BREEZE Anno 2024 bot eine gewaltige Breitseite auf die Lauscher. Vom melodischen Sirenengesang bis zum finsteren Donnerhall aus der Hölle war für jeden Piraten etwas dabei. Die Sonne brannte wie ein Flammenwerferdeck, das Bier floss wie Rum aus der Kombüse, und die Musik krachte lauter als jede Bordkanone.
Frühschicht auf Deck – Herzblut und Härte
Den ersten Ruf des Tages ertönte von SVALBARD, die mit atmosphärischem Post-Hardcore und der charismatischen Frontfrau Cherry ein frostiges Gänsehautgewitter ausriefen – ganz so, als käme der Nordwind höchstselbst über die T-Stage gefegt. Kurz darauf hissten FUTURE PALACE auf der Main Stage die Segel. Trotz spärlicher Crewstärke auf der Bühne, wusste Kapitänin Maria mit starker Message und Energie zu überzeugen – auch wenn ein wenig zu viel Wind aus der Konserve kam.
Waffen raus, Kriegsbemalung an!
„Ave Svmmer Breezvs!“ hieß es dann bei den glorreich verkleideten WARKINGS, die ihre Legion zum Kampf tanzten ließen. Mit Unterstützung der furchteinflößenden Morgana Le Fay wurde die Bühne zur Arena – die Crowd schrie, das Schlachtross tobte, der Schweiß floss wie Wasser in einem leckgeschlagenen Boot. Parallel dazu rief VOODOO KISS auf der Wera Tool Rebel Stage zum rockigen Voodoo-Ritual. Mit ihrer Mischung aus 80er-Metal und Hard-Rock-Groove belebten sie selbst die müdesten Deckschrubber. Eine waschechte Festivalhausband mit Enterhaken-Stimmung.
Plattitüden, Piraten und Partycore
MEGAHERZ heizten der Meute mit ihrer knallharten NDH-Kelle ordentlich ein – wobei so mancher Texte wie „Alles Arschlöcher“ wohl eher mit Augenrollen als Begeisterung quittierte. Im völligen Kontrast dazu enterteten MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN die Campsite Circus Stage. Eine wahre Kaperfahrt durch Rum, Refrains und Reime! Titel wie „Blau wie das Meer“ und „Tortuga“ wurden lauthals mitgegrölt – der Seegang war hoch, die Stimmung höher. Der Ausblick auf die Main Stage im kommenden Jahr lässt das Holzbein vorfreudig zucken.
Die Segel im Sturm
Währenddessen enterten die BUTCHER SISTERS die T-Stage mit einer Mischung aus völliger Absurdität und purer Feierlaune. „Dosi, Dosi, Dosenbier“ mag wie ein Fluch aus einer Schatzkarte klingen, aber die Meute feierte, als gäb’s Gold im Moshpit. NEAERA brachten dann den Sturm – im wahrsten Sinne. Mit tighten Riffs, einem Publikum auf Sturmfahrt und einem ständigen Kontakt zur Crew vor der Bühne zeigten sie, dass Oldschool Metalcore auf dem SUMMER BREEZE noch ordentlich Wellen schlägt.
Von Wikingern und Wasserdampf
EINHERJER kämpften zunächst mit der Technik, doch als die Axt einmal geschärft war, ging’s auf ins glorreiche Gefecht. Später dann MEMORIAM: Death Metal-Veteranen mit Herz, Haltung und heftigem Druck im unteren Frequenzbereich. Trotz Sonnenglut auf dem Bugdeck schoben sie ihre Oldschool-Geschütze mit Gefühl – und mit einem großen Schuss Empathie für die durstigen Matrosen vor der Bühne.
Symphonie, Seelenpein und Säbelrasseln
DELAIN zeigten, dass symphonischer Metal und Festivalbühne zusammenpassen wie Rum und Rebellion. Frontfrau Diana Leah navigierte die Fans sicher durch Hits aus alten Tagen und zeigte, dass die neue Besatzung des DELAIN-Schiffs Fahrt aufgenommen hat. Auch wenn die hohen Töne manchmal schwankten wie ein Ruderboot im Sturm. Weniger feinsinnig, aber mit umso mehr Wucht gingen DISENTOMB zur Sache – stumpf, brutal, kompromisslos. Kein Firlefanz, nur pure Zerstörung: das Metall war hart, die Show härter.
WHITECHAPEL folgten mit einer Performance, die wie ein harter Sturm aus Nordamerika über die T-Stage peitschte. Keine Showelemente, kein Glitzer – nur rohe Kraft und Phil Bozemans beängstigendes Stimmorgan, das die Menge in brodelnde Ekstase versetzte.
NECROTTED auf der Rebel Stage
Den ersten Kanonenschuss des Abends feuerte NECROTTED direkt aus dem Herzen von Abtsgmünd ab – ein Heimspiel, das Wellen schlug! Mit „Sow Sorrow For Victory“ startete der Abriss, gefolgt von einer Lawine aus alten Krachern und Songs vom neuen Album „Imperator“. Besonders „Reich Der Gier“ traf die Menge wie eine Breitseite. Der Pit wuchs, der Staub stieg – und die Grabenschlampen mussten beim finalen „Cynic Suicide“ ordentlich paddeln. Heimathafen, Heimvorteil, Heimvibes: volle Breitseite, aye!
CALLEJON: Pop, Politik und Party auf der T-Stage
Wenn der Papagei auf der Schulter plötzlich „Everybody“ von den Backstreet Boys krächzt, weiß man: CALLEJON haben das Deck geentert. Mit „Porn From Spain“ zündete der erste Sprengsatz – und danach war alles ein einziger Mosh-durchtränkter Taumel. Die Crowd grölt „Palmen aus Plastik“, tanzt bei „Mary Shelly“ und springt bei „Snake Mountain“. Und wer dachte, Seeräuber hätten keine Haltung, wurde mit dem DIE-ÄRZTE-Cover „Schrei nach Liebe“ eines Besseren belehrt. Abfahrt? Aber sowas von.
LOS MALES DEL MUNDO: Schwarze Segel überm Campsite Circus
Im Schutze der Nacht zog ein düsterer Nebel über das Lager, und LOS MALES DEL MUNDO trugen ihr melancholisch-schwarzes Manifest auf die Bühne. Getragen von atmosphärischem Black Metal und begleitet von Gastmusikern von DER WEG EINER FREIHEIT, entfaltete sich ein Set so finster und tief wie Davy Jones’ Spind. „The Heavy Burden“ als letzter Track? Ein Abschied wie aus einem Gedicht aus Blut und Sternenstaub.
AMON AMARTH: Wikinger-Feuer frei auf der Main Stage
Wenn die Nacht in Flammen steht, dann hat wahrscheinlich AMON AMARTH das Kommando übernommen. Die Schweden rollten mit einem ganzen Drachenboot auf die Bühne, schickten „Guardians Of Asgaard“ und „Pursuit Of Vikings“ über die Planken und verwandelten das Infield in ein tobendes Wikingerschiff. Das kollektive Rudern zu „Put Your Back In The Oar“ war der krönende Wahnsinn. Dazu Pyros aus jeder Himmelsrichtung – Odin himself hätte Beifall geklatscht!
TENSIDE: Feuer frei, Metalcore-Style
Gegen diese Wikinger zu segeln? Riskant! Doch TENSIDE trotzten dem Sturm mit straightem Metalcore und einer prall gefüllten Wera Tool Rebel Stage. „Iron Will & Golden Heart“ war der Kanonendonner, und Fronter Daniel rief zum Tanz (auch wenn er eher Moshen meinte). Die feurige Show – sowohl im Sound als auch auf der Bühne – zementierte ihren Platz in der Tageswertung.
CRADLE OF FILTH: Victorianischer Vampirzirkus auf der T-Stage
Kaum war der letzte Wikinger verschwunden, flatterte CRADLE OF FILTH wie eine Fledermaus der Hölle über das Publikum. Dani Filth keifte sich mit schneidender Stimme durch Dekaden Bandgeschichte – von „Existential Terror“ bis „Nymphetamine“. Marek Šmerda als Cenobiten-Klon? Großes Theater! Das war gotischer Bombast mit einem Augenzwinkern und einer ordentlichen Prise britischem Zynismus.
LORDI: Monster, Rauch und Konfetti auf der Main Stage
Wenn ein Monster mit Fledermausflügeln, Rauchkanonen und einem Gruselbaby Konfetti speit, weiß man: LORDI sind am Werk. „Hard Rock Hallelujah“ schallte als letzter Tusch durch die dunkle Nacht. Mr. Lordi war in Hochform – selbstironisch, grotesk und einfach nur unterhaltsam. Mit einem Handtuch und einem schrägen Grinsen ging der Gig – und das Publikum – auf Tuchfühlung.
KAMPFAR: Nordischer Black Metal zum 30. Geburtstag
In bitterkalter Nacht ließ KAMPFAR norwegische Klanggewitter auf das Summer Breeze los. Kein Firlefanz, keine Zugeständnisse – nur ehrlicher, uriger Black Metal. „Det Sorte“, „Lyktemenn“, „Hymne“ – alles dabei. Für Fans ein Gänsehautmoment, für alle anderen ein authentischer Einblick in skandinavische Finsternis.
CARNATION: Späte Stunde, volle Breitseite
Die Belgier CARNATION lieferten in den frühen Morgenstunden eine Death-Metal-Salve, die sich gewaschen hatte. Circlepit deluxe, staubige Knochen und ein energiegeladenes Set machten klar: Auch spät nachts geht hier niemand freiwillig schlafen!
MOONSPELL: Gothic-Gig mit Tiefgang
Mit etwas Verspätung legten MOONSPELL los – doch dann mit doppelter Wucht. „Opium“, „Alma Mater“, „Finisterra“ – ein düsterer Traum aus alten Zeiten, aufgefrischt mit Pyros und Videowand. Ein starker Auftritt der Portugiesen, der zeigte: Diese alten Piraten wissen noch ganz genau, wie man steuert.
NECROPHOBIC: Der letzte Streich aus Schweden
Als letzte Band auf der T-Stage enterten NECROPHOBIC mit einer Prise Schwedenstahl das Deck. Zwischen Death und Black Metal, zwischen „Stormcrow“ und „Blinded By Light, Enlightened By Darkness“ gab’s nochmal ordentlich was auf die Ohren. Auch wenn die Gitarren zu Beginn etwas zahm wirkten – das Set war ein finsterer Abschluss, wie aus einem Guss.
Fazit: Ein Tag für die Geschichtsbücher
Der Freitag beim Summer Breeze 2024 war eine glorreiche Schlacht voller Highlights. Von melodischen Abrissbirnen über düsteren Black Metal bis hin zu schrägen Hard-Rock-Theaterstücken – das Festival bewies einmal mehr, dass Metal mehr ist als nur Musik. Es ist eine Crew. Eine Meuterei gegen den Alltag. Ein Festmahl für die Sinne. Und am Ende saßen wir alle wieder im selben Boot – mit schmerzenden Nacken, staubigen Klamotten und einem breiten Grinsen im Gesicht.
Arrrr, auf den nächsten Tag – und vergesst nicht: Wer nicht mosht, wird kielgeholt! 🔥
Möge der Samstag genauso wild sein – hisst die Flagge, schärft die Gitarren, und los geht’s zur nächsten Schlacht!
Summer Breeze Logbucheintrag: Tag 5 und letzter Eintrag vom Summer Breeze bevor unser Schiff wieder in See sticht
Ahoi, ihr Landratten und Kuttenträger! Am letzten Tag des Summer Breeze 2024 hisste das Festival noch einmal voller Inbrunst die Totenkopfflagge und ließ die Segel knattern, als gäb’s kein Morgen. Der Wind stand günstig, das Wetter war tropisch-heiß, und die Crew der Metal-Seefahrt rieb sich mit Sonnencreme statt Teer ein – bereit, ein letztes Mal das weite Festivalmeer zu bezwingen. Die Main Stage wurde zum Deck eines Schlachtschiffs, auf dem sich eine Band nach der anderen in die Schlacht stürzte – begleitet von einer treuen Mannschaft aus verschwitzten Metalpiraten.
SAMURAI PIZZA CATS eröffneten den Tag wie ein Kanonenschlag aus Neonfarben und Hasenmasken. Mit einer Soundwand so massiv wie die Mauern Tortugas jagten sie ihren modernen Metalcore über die Planken und brachten die müden Matrosen im Morgengrauen zum Hüpfen, Schreien und Circlepitten. Ganz gleich, wie brennend der Planet war – die Crew ließ sich nicht hängen. Tanzbefehle wurden befolgt wie die Worte eines furchterregenden Kapitäns.
NESTOR folgten mit wehenden Vokuhilas und 80er-Rock-Vibes, als hätten sie ihr Schiff direkt aus einer Zeitblase gesteuert. Die Schweden eroberten die Herzen mit einem charmanten Charismakapitän an Bord. Sänger Erik Mårtensson quasselte fast zu lange über den Äther, bis die Stage-Guards mit dem Enterhaken winkten – aber selbst das konnte das Publikum nicht davon abhalten, mit „Teenage Rebel“ in nostalgische Ekstase zu verfallen.
RISE OF THE NORTHSTAR enterten mit Kirschbaum, LED-Schriftzug und Samurai-Rüstung. Ihre Crew sagte wenig, ließ aber die Ruder durch brutal groovende Riffs sprechen. Trotz der minimalistischen Kommunikation waren die japanisch inspirierten Franzosen ein stilvoller Sturm, der selbst die härtesten Seemänner in den Pit zog.
Auf dem Neben-Deck, dem Campsite Circus, sorgten RANDALE derweil für eine interaktive Familien-Expedition: von Flummis bis Punküberfällen – auch die Nachwuchspiraten durften einmal ans Steuer.
Zurück zur T-Stage: BEFORE THE DAWN kehrten wie ein wieder auferstandenes Geisterschiff aufs Summer Breeze zurück. Der stoische Steuermann Tuomas Saukkonen hielt mit finsterem Blick das Schlagzeug in Schach, während Frontmann Paavo Laapotti mit kraftvoller Stimme die Saiten des kollektiven Herzens zum Schwingen brachte. Ein Sturm aus Melancholie, Leidenschaft und Death Metal – ein echtes Heimspiel für die Finnen.
ECLIPSE boten im Anschluss ein angenehmes Zwischenspiel zwischen den Stürmen. Mit melodischem Hard Rock und Powerballaden wie „Anthem“ setzten sie das Segel der Harmonie. Ein Moment der Ruhe auf hoher See, ehe das nächste Unwetter nahte.
Denn UNEARTH kamen, sahen und zündeten die Pulverfässer. Ein Quartett aus Metalcore-Granaten, die mit der Gewalt eines Seeungeheuers über die T-Stage hinwegfegten. Der Circlepit war das Strudelmeer, und die Songs alte Harpunen, die tief ins Mark der Zuschauer trafen.
ORDEN OGAN hissten die Pyrofahne und zelebrierten den „Order of Beer“. Humor, Pathos und Power Metal – eine explosive Mischung. Fronter Seeb dirigierte die Menge wie ein Piratenkapitän bei einer Rum-Meuterei. Nur der Song „We Are Pirates“ fehlte – eine kleine Meuterei der Enttäuschung blieb jedoch aus, denn das Set war ein Kracher.
Währenddessen legten TILINTETGJORT auf der Wera Tool Rebel Stage einen Auftritt wie aus einem nordischen Epos hin – mit Runen, Avantgarde und frostigem Black Metal. Eine Überraschung, die wie ein Nebelschiff aus dem Fjord schlich und bleibenden Eindruck hinterließ.
Die BURNING WITCHES schließlich entfesselten einen Hexensturm, der das Deck der T-Stage erbeben ließ. Fronthexe Laura Guldemond stürzte sich selbst in den Graben, um die Meute aus nächster Nähe zu verhexen. Die Show war pure Magie – kraftvoll, charismatisch und stimmgewaltig.
SPIRITBOX begannen wie ein stiller Nebel über dem Ozean, schienen fast abwesend – doch dann entfalteten sie sich wie ein Geisterschiff im Sturm. Mit massiver Energie, ausgeklügeltem Songwriting und einer stimmlichen Leistung, die zwischen Sirene und Orkan schwankte, brachten sie das Publikum zum Toben. Nur schade, dass der Anker zehn Minuten zu früh geworfen wurde.
ASPHYX, die Altmeister des niederländischen Death Metals, holten ihre rostigen Ketten hervor und schleppten den Tod höchstselbst über die Bühne. Fronter Martin van Drunen redete mehr als ein alter Seemann nach zehn Krügen Grog, aber wenn er loslegte, brannte das Deck.
SUBWAY TO SALLY lieferten dann ein fulminantes Folk-Metal-Fest, das den Mast der Main Stage zum Schwingen brachte. Mit „Henkersbraut“, „Kleid aus Rosen“ und „Veiztanz“ wurden selbst die altgedientesten Seebären weich und stimmten in den Chorgesang ein. Nostalgie traf auf Feierwut – ein letzter Tanz mit alten Freunden auf einem bekannten Deck.
VENUES schließlich enterten am Abend die Campsite Circus Stage und bewiesen, dass auch die kleineren Bühnen große Emotionen bieten können. Mit Energie, Herzblut und klarer Message wurde der Hafen der Seele angesteuert.
EREB ALTOR – Der Ruf aus dem Norden
Als erstes lichteten EREB ALTOR die Anker auf der Wera Tool Rebel Stage und brachten mit mächtigem „Wohoho“-Gesang einen Sturm epischer Natur mit sich. Statt Ruderboote und Streitäxte gab’s nordische Hymnen voll Gefühl und Erhabenheit. Die Schweden präsentierten vor allem neuere Seemannslieder, und man spürte: Hier steuert keine Crew, sondern eine Bruderschaft der nordischen Dunkelheit. Skål!
SODOM – Alte Freibeuter auf Kaperfahrt
Mit der Wucht eines enternden Kriegsschiffs stürmten SODOM die T-Stage. Die Ruhrpott-Legende gab sich keine Blöße und feuerte ein Oldschool-Bombardement aus Klassikern ab, darunter „Agent Orange“, „Ausgebombt“ und das unvermeidliche „Bombenhagel“. Kein Firlefanz, kein Schnickschnack – nur ehrlicher Thrash, wie er in rostigen Hafenstädten geschmiedet wird.
ANGSTSKRÍG – Schwarze Segel mit Augenzwinkern
Auf der Campsite Circus Stage enterten ANGSTSKRÍG das Deck und überraschten mit einer Mischung aus Black Metal, Punk und Humor. Maskiert, aber mit lockerer Zunge, riefen sie: „Macht mal einen Moshpit, zwei Leute reichen schon!“ – und plötzlich tobte das Deck. Besonders „Vishedens Ulidelige Lethed“ stach heraus wie ein Säbel im Sonnenlicht. Und wer braucht schon Sakrileg, wenn man mit einem dänischen Rapper aus dem Sarg steigen kann?
HEAVEN SHALL BURN – Sturm der Gerechtigkeit
Auf der Main Stage setzten HEAVEN SHALL BURN das Segel der Rebellion. Mit „Counterweight“ wurde ein Hakenkreuz vom Bildschirm gesprengt – und der Metalcore-Krieg war eröffnet. Wall of Deaths, Circlepits und politische Statements rollten wie Sturmfluten über die Menge hinweg. Der BLIND GUARDIAN-Cover „Valhalla“ am Schluss? Eine Hymne, gesungen wie ein Seemannslied beim letzten Rum.
DYMYTRY – Aus Tschechien mit Maske und Feuer
Zeitgleich hielten DYMYTRY auf der Rebel Stage wacker Kurs gegen den Headliner-Gig. Trotz Konkurrenz zeigten sie mit Licht, Videos und englischem Frontmann, was tschechischer Modern Metal kann. Tracks wie „TouchDown“ und „Chernobyl“ kamen mit mächtig Druck und ohne Genregrenzen daher. Besonders Alen Ljubic sang, rappte und schrie, als hätte er den Teufel persönlich am Bug des Schiffs.
MYRKUR – Die Elfenkönigin der Nacht
Als die See sich beruhigte, kam MYRKUR und webte mit ätherischer Stimme einen Nebel aus nordischem Folk und dunklem Zauber. Keine großen Worte, nur Gänsehaut und eine Klangreise, die zwischen Waldgeistern und düsterem Pop balancierte. „Odins Sang“ wurde zur rituellen Huldigung – und das Publikum stand am Ende, als lausche es dem Flüstern der alten Götter.
KORPIKLAANI – Trinkfeste Trollmusik
Zur späten Stunde gab’s dann Rum aus Eimern – musikalisch, versteht sich – von KORPIKLAANI. Die Finnen tanzten mit Geigen, Akkordeon und kurzen Mitgrölhymnen über das Deck, bis selbst der müdesten Landratte das Tanzbein zuckte. „Vodka“ am Ende war der Schlachtruf zur finalen Eskalation: „Prost ihr Hunde!“
UNPROCESSED – Djent ahoi!
Wer lieber auf technisches Gefrickel als auf feuchtfröhliche Humppa stand, fand bei UNPROCESSED eine moderne Schatzkarte aus Achtsaitern, Djent-Patterns und Denglisch-Charme. „Fucking rock show!“ – und ja, das war es. Präzision und Energie, bis die Planken knarrten.
CULT OF FIRE – Schwarzmagische Liturgie
Mit Mitternacht kam das Okkulte: CULT OF FIRE luden zur zeremoniellen Messe. Zwei Kobras, ein Altar – und eine Musik, die mehr Ritual als Konzert war. Keine Bewegung, nur Atmosphäre und der Klang finsterer Psalme. Die tschechischen Mystiker warfen keine Enterhaken, sondern ließen die Geister selbst sprechen. Und einige verloren sich darin mit offenem Mund.
INSOMNIUM – Melancholie im Morgengrauen
Nachts um eins dann: INSOMNIUM. Wo vorher Ritual und Rauch waren, kamen nun Melodien, so traurig wie der Abschied von der See. Ihr Melodic Death Metal war bittersüßer Trost für geschundene Seelen. Feuerwerk, Gänsehaut und finnische Herzlichkeit: „Es ist super toll im SUMMER BREEZE zu spielen!“ – und „super toll“ war es auch, verdammt nochmal.
ROBSE – Der letzte Schuss aus der Bordkanone
Zum allerletzten Schlagabtausch trat ROBSE an – laut, wild, aber mit fragwürdigen Manövern. Zwischen solider Musik und pubertärem Humor („Schniedel!“ – „Wutz!“) war’s ein wilder Ritt durch die Nacht. Der Circlepit war da, die Wall of Death auch, aber so richtig volle Segel waren das nicht mehr. Ein bisschen Spaß, ein bisschen Fremdscham – und viel Potenzial, das man in Ehren hätte bewahren können.
Fazit des Tages:
Der Samstag beim SUMMER BREEZE war ein Sturm voller Facetten – von der schwarzmetallischen Brise über donnernde Riffs bis hin zu tanzbarem Folk. Einige Kapitäne fuhren klaren Kurs, andere trieben etwas planlos durch den Nebel. Doch wer diesen Tag an Bord überstand, wird ihn als echtes Abenteuer in Erinnerung behalten. Möge der Rum nie enden, die Sonne über Dinkelsbühl nie untergehen – und das nächste SUMMER BREEZE bald wieder die Flagge hissen!
Bis dahin: Volle Fahrt voraus, ihr Metalmatrosen! 🍻