Moin moin! Euer Messer Jack hat heute mal nen richtig fettes Punk-Rock Album an Bord gezogen. Die Rede ist von „Any Minute“ von Taken Days. Die Band aus Orange-Country gibt es seit 2017 und sie spielen den ganz klassischen Punk der Region, kurzum „Cali-Punk“ genannt, und der extrem starken Einfluss von Bands wie MxPx oder Blink182 einfließen lässt. Ganz anders als der hiesige Punk, ist das, was die Jungs da fabrizieren, viel melodischer und weniger dreckig.

College-Party meets Kneipe

Atomic“ heißt der erste Track des 12 Song langen Albums. Und er gibt ein ganz genaues Bild vom Stil der Band, und der gesamten Stilrichtung. Entspannte und rythmische Riffs und der typische Gesang runden das Ganze sehr gut ab. „Can’t Live This Way“ haut dann noch ne Schippe Punk rauf, praktisch als I-Tüpfelchen, um dann zum Ende hin ganz entspannt auszulaufen. Ganz ähnlich einem richtig geilem IPA. So muss das, und man kann sich gut vorstellen wie der song einfach mal auf der lokalen Skatebahn läuft. „She wants more“ baut auf genau dieser Stimmung auf um den Weg für „Without a Dream“ zu ebnen. Der Song an sich passt super ins Album herein, und läuft so passend aus, das spätestens jetzt die Theken einen Arsch voll zu tun bekommen werden.

„Least of All You“

ist ja mein persönlicher Favorit der Platte und gibt ne ganz angenehme Geschwindigkeit und typischen Cali-Punk-Rock vor. Gerne mehr davon, vielleicht etwas weniger melodisch aber einfach geiler. „Don’t take me Home“ ist nämlich wie die vorherigen Songs, wieder etwas weniger hart, wenn man es so sagen sollte. Bietet dafür auch mal einen Fokus auf die einzelnen Instrumente. „Beyond This“ und „Problem Child“ ballern einen dann ne schnellere und etwas rockigere Version um die Ohren. Und gerade letzterer bietet sich fast schon wunderbar zum Mitgröhlen oder Moshen an.

Zum Ende wirds gemütlich

Over Zelle Us “ passt dann zum Ende des Albums wieder super in die Orange-Country Szene und macht einfach mal gute Laune. „See You when im Gone“ ist zum Glück noch nicht das Ende des Albums, fühlt sich aber von der gesamten Stimmungslage so an. Ob das nun gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Mit „You are what the French Call“ wollen Taken Days es dann nochmal richtig wissen, und geben Vollgas um dann mit „Please Stay“ das gesamte Album final zum Abschluss zu bringen.

Fazit

4,5/6 Schädel gibt es für das am 05.Januar erschienene Album von mir. Handwerklich kann die Band was, und zeigt das tatsächlich auch. Von der Qualität der Aufnahmen kann man auch wenig Fehler erkennen. Das einzige, und leider größte, Manko ist einfach das der eigene Stil irgendwo doch fehlt. Es ist alles schonmal da gewesen und zeigt wenig Eigeninitiative. Schade, denn ansich kann man sich das Album gönnen und wer auf den seichten Cali-Punk steht, soll sich getrost alles bestellen was geht. Nur vom Hocker wird es weniger reißen.