Moin Moin Freunde des gepflegten Rockgetöses!
Am 19. Juli war es wieder soweit – die Freilichtbühne im Hamburger Stadtpark wurde zum Heimathafen für satte Gitarrenriffs, Bier in Strömen und norddeutscher Festival-Euphorie. Nur: Ich war nicht selbst vor Ort. Stattdessen hat sich unsere wackere Hilfsmatrosin Nola für die Crew vom Skulls & Bones-Magazin und dem OXMOX in die Wellen gestürzt und mir ihre Eindrücke in bester Rock’n’Roll-Manier aufs Deck gefunkt. Und was soll ich sagen? Das klingt nach einem verdammt feinen Abend.
Formosa – Auftakt mit ordentlich Druck unter’m Kessel
Den Anfang machten gegen 18:15 Uhr Formosa – eine meiner absoluten Lieblingsbands, und das nicht ohne Grund! Die Jungs aus Essen stehen für ehrlichen, rotzigen Hard Rock irgendwo zwischen Sunset Strip, Ruhrpottkneipe und Motörhead-Verehrung. Und Nola hat nichts anderes erlebt: Die Band legte los, als gäb’s kein Morgen mehr. Frontmann Nik bringt nicht nur eine glasklare, rotzige Stimme mit, sondern auch eine Bühnepräsenz, bei der selbst das Bier im Becher vibriert. Energie, Leidenschaft, verschwitzte Matten – das volle Paket. Da wurde nicht einfach nur gespielt, da wurde geschuftet. Und das Publikum? Hat’s ihnen mit lauten „Formosa!“-Rufen gedankt.
Those Damn Crows – Britischer Sturm über Hamburg
Nach einer kurzen Verschnaufpause ging’s weiter mit Those Damn Crows – fünf Rocker aus Wales, die melodischen Hard Rock mit einer ordentlichen Portion Gefühl, aber auch genug Druck in den Verstärkern liefern. Laut Nola haben die Crows von Anfang an klar gemacht, dass sie nicht als Lückenfüller gekommen sind. Sänger Shane hat mit seiner kraftvollen Stimme und ehrlichen Ansagen schnell das Publikum auf seiner Seite gehabt, und Songs wie „Send the Reaper“ oder „Blink of an Eye“ wurden lautstark mitgesungen. Besonders beeindruckend: Die Mischung aus tightem Sound, ehrlicher Emotionalität und Stadionrock-Attitüde. Die Jungs hätten auch Headliner sein können – haben sie aber nicht, denn…
Takida – Schweden regieren die Nacht
…um kurz nach 21 Uhr legte der Hauptgrund für diesen sommerlichen Abriss los: Takida! Die schwedischen Rock-Veteranen sind längst kein Geheimtipp mehr, sondern eine echte Institution – und das spürte man von der ersten Sekunde an. Mit ihrem Mix aus Alternative Rock, Hymnen für die Seele und ordentlich Power auf der Bühne haben sie den Stadtpark komplett abgeholt. Nola war völlig hin und weg: „Gänsehaut pur, Jack!“, hat sie mir geschrieben. Klassiker wie „Master“, „Curly Sue“ und „Your Blood Awaits You“ trafen direkt ins Herz, während die neueren Tracks wie „The Loneliest Hour“ das Fass zum Überlaufen brachten – mitsingende Massen, springende Reihen, Feuerzeuge und Handylichter soweit das Auge reichte.
Wetter, Stimmung & Crew-Feeling
Und als ob das musikalisch nicht schon rund genug gewesen wäre, zeigte sich auch Hamburg von seiner besten Seite. Kein Regen, angenehme Temperaturen, die Bierstände liefen heiß – und die Nordlichter sowieso. Die Stimmung? Ausgelassen. Die Fans? Bunt gemischt und bestens gelaunt. Nola hat mit Altrockern gequatscht, Festivalneulingen das Wellenreiten beigebracht und zwischendurch selbst die Haare geschüttelt, als gäbe es kein Morgen.
Fazit? Kein Fazit. Nur Liebe.
Ein Abend, wie man ihn sich als Rockfan nur wünschen kann: Drei starke Bands mit eigenem Charakter, perfektes Wetter, kaltes Bier und eine Freilichtbühne, die für so etwas einfach gemacht ist. Nola hat das Schiff würdig vertreten, und ich verneige mich mit tiefstem Respekt.