Moin Moin! Wenn eine Band über Hinterhof Produktionen etwas veröffentlicht sollte man auf jeden Fall schonmal eine Augenbraue heben. Interessanter wird es dann, wenn die Band sich selbst The Backyard Band nennt und aus’m Pott kommt. Die aus Köln stammende Besetzung, bestehend aus Moritz Zergiebel, Sebastian Kleene, Simon Jahn und Maximilian Kleene, hat sich Pest-Bedingt Zeit gelassen für ihr aktuelles Werk. Und herausgekommen ist da eine dreckige und ehrliche Rock’n’Roll und Blues Mischung, die für die deutsche Version eines Fallout-Settings (Die Serie/Das Spiel) wie gemacht wäre. Erschienen ist das gute Stück letzten Freitag am 5.Juli und somit frei verkäuflich für alle.
Kodderschnauze frei Haus
Wer sich von „Dont Tell Mama“ nicht gleich mitreißen lässt, sollte ab hier auch garnicht weiter lesen. Schlussendlich ist die Energie des Songs genau das, was die Band so erfolgreich macht. Und über allem ein nach Bier riechender Schleier aus Nostalgie. Geiler Scheiß! Und mit „Haltet Mal die Fresse“ auch in der eigenen Muttersprache gesungen. Sozialkritische Texte vom feinsten. Und musikalisch Punk auf einer ganz anderen Ebene. Daran ändert „Shake It Up“ auch wenig bis garnichts, sondern baut fest darauf auf, das diverse Gepunktete Röcke ebenso geschwungen werden wie schmalzlöckige Haare. „Aufstand Im Betrieb„.. ja.. von offizieller Seite soll ich nun schreiben das es eine Art moderne Working Class Hymne ist. Kann ich so eher weniger bestätigen, sondern würde sogar behaupten das es eine Hymne auch für die Upper Class der Arbeitenden Gesellschaft sein sollte. Finde ich persönlich absolut super gemacht, und sehr rhytmisch und einprägsam gemacht. Und wem das kritische zu sehr auf die Nüsse geht, der kann sich mit „Good Times“ einfach mal treiben lassen.
Upper-Class-Punk
„Deutsche Raserei“ heißt Track Nummer 6 und ist genau das was Punk ausmachen sollte. Kritischer Text, treibende Musik, geiler Rock und gutes Instrumentenhandling. Ebenso rockig geht es dann mit „Break It Down“ weiter. Wer nun aufmerksam der Musik folgt, erkennt das im Gegensatz zu den ersten Tracks die markante Mundharmonika weniger Präsent ist. Interessanter Stilwechsel. Der sich auch bei „Amphetamin“ noch hält. Eine deutlich Punkigere Richtung und man erkennt trotzdem noch den Stil der Band. „LKA“ Soll dann auch erstmal der letzte Song dieser ganz eigenen Interpretation des deutschen Punk-Rock sein bevor es mit „Loving The Hell“ dann fast schon eine musikalische Verschmelzung der beiden Stilrichtungen gibt. Das Album findet dann leider mit „Get Up“ sein Ende.
Fazit
The Backyard Band bekommt stabile 5/6 Schädel für den Eiscremeberg und eine absolute Kaufempfehlung von mir. Ehrlich! Kauft euch das Teil sobald ihr es seht! Ein Bild des Albums findet ihr im Artikel. Wer mal Lust hat auf die Ursprünge des Rock zu gucken und dabei nicht auf modernen Punk-Rock zu verzichten, der sollte unbedingt mal reinhören was die Jungs da so getrieben haben.
Tracklisting:
01 Dont Tell Mama
02 Haltet Mal Die Fresse
03 Shake It Up
04 Aufstand Im Betrieb
05 Good Times
06 Deutsche Raserei
07 Break It Down
08 Amphetamin
09 LKA
10 Loving The Hell
11 Get Up