Am 07.07.23 öffnete sich das Tor zu einer anderen Welt. Sprichwörtlich, und für viele auch Tatsächlich. The Mighty Bards veröffentlichten ihr zweites Album „Beyond the Gate“ und schaffen damit eine ganz interessante Welt die stark an die Anfänge des Rock erinnert und Einflüsse bis hin zurück zu den 70’s zieht. Aber gucken wir uns mal ganz genau an, was die 6 Mannen der Band dort vom Stapel gelassen haben, nach eigenen Angaben einfach eine Mischung von Ideen der einzelnen Mitglieder.

Seicht fängt der Barde an zu Spielen

Denn ganz seicht und ruhig fängt das Album mit „Beyond the Gate“ an die Tore quietschend und scharrend zu öffnen. Nun lese ich persönlich absolut viel Fantasy, gerne auch die älteren Werke von Salvatore oder Feist, und schon das erste Lied gibt mir tatsächlich vibes die an genau diese Werke erinnern. Ruhiger Gesang, mal ins kraftvolle abdriftend und passende Klänge im Hintergrund. Dann der aprupte Schluss und Übergang zu „Magician„, dem Leadsong des Albums. Es wird etwas unruhiger, die Musik kraftvoller und präsenter während der Gesang noch gleich bleibt. Alles in allem sind die Tore nun geöffnet und das Abenteuer beginnt.

Spielen wir die Kapitel mal durch..

Guarded Secret„, ein 14:00min Track leitet dann wohl die ersten wichtigen Kapitel ein. Um es mit Feist zu vergleichen, sind nun alle Charaktere vorgestellt und die ersten sachten Abenteuer gehen nun los. Man merkt einen Stimmungswechsel im Gesang, die ruhigen Backgroundtöne sind durch schnellere und präsentere Musik ausgewechselt, und über die Länge des Songs hat man das Gefühl alle Genres der 70’s durchzuhören. Die Einflüsse sind also klar erkennbar und passend eingebracht. „Illusion“ wäre dann der deutlich kürzere nächste Track, eine musikalische Pause, die aber noch dem gesamtstil des Albums folgt und mit dem Folgetrack „Compound the Problem“ seinen Abschluss ins düstere findet. Bass und Gitarren sind mittlerweile schon viel Präsenter, es gibt Solos, der Gesang rutscht ein wenig in den Hintergrund. „Secret Garden“ wiederum kehrt das Ganze dann wieder um. Das mag an dem Record liegen, kann aber auch gewollt sein. Wer weiß schon was in den Köpfen von mächtigen Barden so vorgeht? Die Vibes der Bücher sind zwar vergangen, dafür die der ganzen Flower-Power-Bewegung. Mag schlecht sein, aber auch gut. Aber wenn man sich durch die 12:00min durchgehört hat, und es bis zu „Last Orders“ geschafft hat, wird man mit dem gleichen Erlebnis wie am Eingang belohnt. Finde ich persönlich gut, muss man aber mögen. Und geht auch leicht in eine Synth-pop Richtung.

Fazit:

The Mighty Bards sind eine schon seit einigen Jahren existente Band, die viel in Eigenregie machen und so ganz ihr eigenes Ding machen wollen. Die Einflüsse vom Jazz, den 70’s und klassischem Rock sind ganz klar zu hören und zu fühlen. Aber da ist noch ganz viel Luft nach oben. Musikalisch wissen die Jungs was sie da tun, es fehlt nur die Richtung, auch wenn der eigene Stil schon gefunden scheint. Es sind 3/6 Schädeln die sie da gesammelt haben und wer ne Sammlung von alten Fantasy-Schinken hat wird sich tatsächlich über das Album freuen. Für jeden anderen würde ich raten auf die nächsten Veröffentlichungen zu warten.