Moin moin aus dem Norden! Turbulence als Band sollte in Prog-Kreisen ein Name sein, und wenn nicht, muss das dringend geändert werden. Die Band aus dem Libanon veröffentlicht am 8.März ihr neuestes Album mit Namen „B1nary Dream“ welches ich mir schonmal vorab anhören durfte.

Aus unbekannt mach bekannt

Progressive Metal ist an sich ja schon so eine Sache für sich, und ein Genre in dem man als Neueinsteiger schwer Fuß fassen kann. Mehr noch wenn man denn aus einer Region der Welt kommt, die nicht gerade als Förderer dieser Art der Kunst bekannt ist. Aber nach dem Intro „Static Mind“ ballert euch der Track mit Namen „Theta“ gleich in die Prog-Höhen und die Jungs zeigen das sie zu Recht als Geheimtipp gelten. Das ist Progressive Metal vom feinsten, mit ruhigeren Phasen und einer echt guten Instrumentenführung. „Time Bridge“ baut dann in recht kurzen Minuten die Spannung auf für „Manifestations„, fast schon ein eigenes kleines Intro. Behält man dabei im Hinterkopf, das es bei dem Album laut Aussage der Band darum geht, das ein Roboter durch Träume ein eigenes Bewusstsein entwickelt, wirkt das ganze noch ein kleinen Ticken Tiefgründiger.

Vocals Baby!

Ternary“ ist dann der erste Song der Liste, in dem man die Vocals zum ersten mal richtig wahr nimmt. Und mir persönlich beschlich dann das Gefühl, das man sie wie selbstverständlich bei den ersten Tracks der Platte nicht hörte. Sie fehlten kaum. Und dabei kann sich die Stimme von Omar El Hage durchaus hören lassen. Denn weitaus düsterer vom Soundspiel her geht es mit „Binary Dream“ weiter. Einem stolze 14 Minuten langen Track, gefüllt mit Metal und Keybordsounds, die die ganze Bandbreite eines Roboterhirns nachstellen könnten. „Hybrid“ legt dann einfach noch ne Schippe drauf, wird schneller, weirder und passt schon so recht gut in den Stil der Band. Mit „Corrosion“ gibt die Band sich dann der Heimat hin, und gibt durch ruhige Vocals und dezenter Untermalung ein Gefühl des Nachdenkens oder Inne haltens. Und „Deerosion“ lässt das Album in ganz klassischer Prog-Manier ausklingen.

Fazit

Turbulence bekommen von mir 4/6 Schädel auf dem Schädelmeter. Die Band ist gut, und hat auch ein weites Spektrum an musikalischen Können, welches sie auch an den Tag legen. Aber bei vielen Songs fehlt einem irgendwas. Mal sind es eben zu wenige Lyrics, mal zu viel Keyboard. Es ist schwer zu greifen. Und das ist echt schade, aber etwas das die Band durchaus verbessern wird. Eine Kaufempfehlung gibt es absolut wenn man Progressive Metal mag, für jeden anderen Geschmack ist es dann einfach eine Entscheidung die jeder mit sich selbst ausmachen muss.

Tracklisting:
01    Static Mind
02    Theta
03    Time Bridge
04    Manifestations
05    Ternary
06    Binary Dream
07    Hybrid
08    Corrosion
09    Deerosion