Moin Moin Freunde des klassischen Stahls!
Heute werfen wir die Anker nicht im Hafen, sondern mitten in einer tosenden Arena der alten Schule. Die Rede ist von Wings of Steel, einer Band aus Los Angeles, die seit 2019 mit wehenden Fahnen durch die Heavy-Metal-Welt segelt. Mit ihrem neuen Album „Winds of Time“, das am 17. Oktober 2025 erscheinen wird, liefern Leo Unnermark und Parker Halub samt Crew eine Platte ab, die nicht nur den Geist der späten 70er und frühen 80er Jahre atmet, sondern ihn auch mit einer Frische versieht, die man in der heutigen Szene nur selten findet. Da schlagen die Herzen aller, die noch nach echtem Old-School-Heavy-Metal gieren, höher – inklusive meinem eigenen.
Vom Opener „Winds of Time“ an weht einem ein Sturm aus epischen Riffs und majestätischem Gesang entgegen. Der Song, mit über zehn Minuten Spielzeit und einem ebenso monumentalen Video, ist mehr als nur Musik – er ist eine Zeitreise, eine Hymne, ein Manifest. Mit „Saints and Sinners“ wird das Tempo angezogen: klassischer Hardrock-Spirit trifft auf bissige Gitarrenarbeit, ein Stück, das so auch 1983 auf einer Arena-Bühne hätte stehen können. „Crying“ hingegen zeigt die gefühlvolle Seite der Band: ein bluesig durchtränkter Song, getragen von Unnermarks kraftvoller Stimme, die hier ihre emotionale Tiefe voll ausspielt.
„Burning Sands“ schickt uns dann wieder mitten hinein in die Wüste voller donnernder Gitarrenwände – episch, atmosphärisch und mit einem Groove, der selbst den letzten Seemann zum Headbangen bringt. Danach kommt „To Die in Holy War“, ein Track, der das Pathos des klassischen Heavy Metal perfekt einfängt, inklusive der großen Gesten und hymnischen Refrains. „Lights Go Out“ nimmt die Fackel auf und setzt ein weiteres Highlight mit starkem Drive und einem Refrain, der noch lange nach dem Verklingen im Kopf bleibt.
Und dann natürlich „We Rise“, die zweite Single, die uns bereits im Sommer mit voller Wucht erwischt hat. Mitreißend, kraftvoll und mit einer klaren Message über Zusammenhalt und Stärke. Es ist einer dieser Songs, die dich fühlen lassen, als stündest du mit hunderttausend anderen in einer Flut von erhobenen Fäusten. Den Abschluss bildet „Flight of the Eagle“, ein wahrhaft würdiger Ausklang: hymnisch, getragen und doch voller Energie – wie der letzte Flug ins Morgenrot.
Die Legende von Wings of Steel
Gegründet von Sänger Leo Unnermark und Gitarrist Parker Halub, haben Wings of Steel in nur wenigen Jahren den Sprung vom Underground-Geheimtipp zu einer der spannendsten Old-School-Bands geschafft. Ihre EP von 2022 war der erste Weckruf, „Gates of Twilight“ (2023) das erste Meisterwerk. Mit der Live-Platte „Live in France“ (2024) haben sie bewiesen, dass ihre Energie nicht nur im Studio, sondern auch auf der Bühne ungebrochen ist. 2025 bringen sie nun mit „Winds of Time“ ein Album heraus, das ihren Status weiter zementieren dürfte. Festival-Auftritte in Europa und den USA – darunter beim Rock Hard Festival und dem Keep It True – haben ihnen den Ruf eingebracht, eine der authentischsten Live-Bands unserer Zeit zu sein.
Fazit
„Winds of Time“ ist ein Album, das sich wie ein Sturm über die See legt: mächtig, eindrucksvoll, unaufhaltsam. Jeder Song trägt das Erbe von Priest, Dio oder frühen Maiden in sich, aber ohne jemals zur bloßen Kopie zu verkommen. Hier haben wir eine Band, die es versteht, Tradition mit eigener Handschrift zu verbinden – und das auf einem Niveau, das Respekt einfordert. Für mich ein absolutes Highlight des Jahres, das sich locker an die Spitze moderner Old-School-Releases setzt.
5,5 von 6 Schädeln für diese epische Reise durch Zeit und Klang. Pflichtkauf für alle, die echtes Heavy-Metal-Feuer im Herzen tragen – und ein klarer Anwärter auf den Schädelthron.
Tracklisting:
01 Winds of Time
02 Saints and Sinners
03 Crying
04 Burning Sands
05 To Die in Holy War
06 Lights Go Out
07 We Rise
08 Flight of the Eagle