Baest: Das neue Album „COLOSSAL“ im Review
Zehn Jahre Blut, Schweiß und Blastbeats – und BAEST haben mit ihrem vierten Album COLOSSAL nun endgültig ihren Namen in Granit gemeißelt. Was hier aus den Boxen dröhnt, ist nicht nur Death Metal – es ist ein Manifest. Eine gewaltige, schwarzglühende Verschmelzung von Old-School-Tod, schimmerndem Heavy-Metal-Flair und einer gewachsenen Eigenständigkeit, die COLOSSAL zu einem der herausragendsten Extrem-Metal-Releases des Jahres macht.
💀 Track-by-Track Analyse:
1. Stormbringer
Schon der Opener zeigt, wohin die Reise geht: ein hymnischer Riff-Sturm, getragen von melodischen Twin-Leads, die direkt aus der Maiden-Schule stammen könnten – und dennoch kracht es mit tiefster Death-Metal-Brutalität. Besonders der Refrain bleibt im Ohr, ohne dabei Kompromisse einzugehen.
🩸 Schädel-Faktor: 6/6
2. Colossal
Der titelgebende Track ist genau das – kolossal. Stampfend, wuchtig, düster. Ein echter Banger, der trotz aller Groove-Massivität stets ein Auge auf atmosphärische Tiefe wirft. BAEST beweisen hier eindrucksvoll, dass sie trotz musikalischer Weiterentwicklung nicht einen Millimeter ihrer Death-Metal-Identität aufgeben.
🩸 Schädel-Faktor: 6/6
3. In Loathe And Love
Sperrig zu Beginn, doch mit einem Refrain, der regelrecht explodiert. Die Gitarrenarbeit brilliert, das Wechselspiel zwischen Zähnefletschen und Melodie ist meisterhaft. Ein Track, der mit jedem Hören wächst – und der fast schon hymnische Qualitäten entfaltet.
🩸 Schädel-Faktor: 5.5/6
4. Misfortunate Son (feat. ORM)
Eine Zusammenarbeit, die mehr ist als nur ein Gastauftritt. Die dänischen Black-Metaller ORM bringen mit ihrer Atmosphäre eine neue Dimension ins BAEST-Universum. Die Riffs? Wahnsinn. Der Mittelteil? Gänsehaut. Der Song? Ein Highlight!
🩸 Schädel-Faktor: 6/6
5. King Of The Sun (feat. Jesper Binzer)
Was für ein Ritt! Cowbell-Drive trifft auf klug gesetzte Groove-Parts und – Überraschung – klaren Gesang von D-A-Ds Jesper Binzer. Die Wechselgesänge mit Simon Olsen funktionieren erstaunlich gut, wirken nie aufgesetzt und bringen eine fast klassische Heavy-Rock-Vibes mit. Mutig – und gelungen.
🩸 Schädel-Faktor: 6/6
6. Imp Of The Perverse
Ein brutaler Bastard von einem Song. Bösartig, schnell, mit einem Refrain, der sich in den Frontallappen fräst. Hier dominieren Speed und Aggression – BAEST at their most ferocious.
🩸 Schädel-Faktor: 5.5/6
7. Mouth Of The River
Wieder so ein Track, der mehr tut, als bloß niederzuwalzen. Riffs wie Rasierklingen, dazu prägnante Lyrics, die den Titel bedrohlich unterstreichen. Ein absoluter Live-Kracher in spe.
🩸 Schädel-Faktor: 5.5/6
8. Light The Beacons (Instrumental)
Ein mutiges, aber gelungenes Statement: Gitarrendominiert, melodisch, aber niemals kitschig. Ein atmosphärischer Ruhepol, der das Album klug auflockert und BAESTs Gespür für Dynamik zeigt.
🩸 Schädel-Faktor: 5/6
💀 Fazit:
COLOSSAL ist in der Tat kolossal – in Sound, Ideenreichtum und Umsetzung. BAEST gelingt es, das Beste aus zwei Welten zu verbinden: die rohe, finstere Wucht des Death Metal mit der epischen, rifflastigen Kraft des traditionellen Heavy Metal. Dabei verlieren sie nie ihre Wurzeln, sondern erweitern sie – und erschaffen so ein Album, das sowohl Alt-Fans als auch Neulinge in seinen Bann zieht.
Wie Amon Amarth zu ihren besten Zeiten – nur düsterer, brutaler und mutiger. BAEST sind nicht mehr „nur“ ein Geheimtipp. Sie sind bereit für die Bühne der Großen.
Ein moderner Klassiker? Vielleicht. Ein absolutes Muss? Ganz sicher.
🩸 Endwertung: 6 von 6 Schädeln
Ein Monument aus Blut, Stahl und Melodie.
Höllisch gut. Himmlisch durchdacht. BAEST in Höchstform.