Vier Jungs aus Frankfurt, nicht nur dem Geburtsort des Namensgebers, sondern auch etlicher Deutschrock-Bands. Gegründet direkt vor der elendigen Pest der letzten Jahre und immernoch auf der Suche nach ihrem Musikalischen Leitbild. Kann das gut gehen? Es kann auf jeden Fall interessant werden, wenn morgen am 25.05.23 das erste richtige Studio-Album „Unser Gedicht“ erscheint. Die Piratencrew war eingeladen sich den Tonträger vorab schon reinzuziehen, was ganz Stilecht mit einem kühlen Blonden verbunden wurde.

Deutschrock – Klassiker der Frankfurter Muiskszene

Und ganz klassisch fängt es auch an mit „Gesellschaft“ einem Track der zumindest die Richtung vorgibt, welche die nächsten 10 Songs durchgetacktet wird. Der folgende Song „Goethes Jungs“ lockert dann die Stimmung fürs erste Bier auf und schließt sich vom Songwriting her direkt an den Vorgänger an. Ersterer ruft noch zur Kritik auf, zweiterer erklärt dann erstmal mit Pauken und Posaunen wer denn rufen soll. „Hetzer“ und „Engel“ zwei Songs die auch einer sein könnten, bereiten dann hart und direkt den Weg für die nächste Bierpause mit „Freundschaft“. Als 5. Track ein etwas ruhigerer Song, bei dem man sich durchaus vorstellen kann die nächste Bierzeltgarnitur mit der eigenen Crew mit der einen oder anderen leeren Bierflasche zu füllen.

B-Seite? Scheiß drauf und mach ein Bier auf!

„Geschichten eines Lebens“ eröffnet dann die zweite Hälfte des Albums. Und genau so fühlt es sich auch an, wie die alten B-Seiten der Kasetten. Fast schon ein neues Album. Musikalisch etwas mehr in Richtung klassischen Rocks. Aber trotz allem noch der markante Stil, der sich durch das ganze Album zieht. „Liebe, Leiden, Leben“ fängt ebenso wie „Hoch das Glas“ und „Rockrebellen“ ruhiger an, endet aber im gleichen rock, mit ner offenen Einladung zum Pogen, Saufen und Vögeln. Letzteres, an der Stelle mal angemerkt, bitte erst NACH dem Konzert in Angriff nehmen, oder die Reihenfolge ändern. Das wäre an dieser Stelle dann aber auch egal. Wer vor dem letzten Song „Handmännchen“ noch nicht mindestens ein paar Bier intus hat oder sich völlig beim Pogen verausgabt hat, verpasst auch was. Der letzte Song als Abschluss erinnert an alte Partysongs, und weniger an die Ähnlichkeit mit einem uns allem bekannten Namensähnlichen Vetter.

Fazit:

Die vier am Anfang erwähnten Jungs von Goethe sind Deutschrocker, das merkt man an den Vocals, das Merkt man an der Instrumentenwahl und auch an den Texten. Alles in Allem macht „Unser Gedicht“ einen soliden Eindruck. Technisch gibt es noch viel Luft nach oben, und auch bei der Vielfalt der Songs gibt es einiges an Nachholbedarf. Bedenkt man aber das zwischen dem Album, der Gründung und diesem Review eine ganze Pestzeit liegt, und die Band selbst sich noch nicht gefunden hat in ihren Wurzeln, ist das ganze schon Grundsolide und durchaus brauchbar. Deswegen 3 von 6 Totenköpfe an dieser Stelle. Man merkt, das die Jungs was erreichen wollen, und das werden sie bestimmt auch.