Rockharz Open Air -Tag 3  – Durch ein Donnerwetter aus Metal und Rock gesurft

Bei angenehm sommerlichen Temperaturen und mit einem Humpen Met in der Hand ging der dritte Tag des Rockharz Open Airs steil wie die Bugspitze eines Schlachtschiffs im Sturm. In Piratenstul gehüllt und bestens gewappnet für das, was da kommen mochte, ließ sich die Meute auf dem Flugplatz Ballenstedt von einer Bandwelle nach der nächsten überrollen – ein denkwürdiger Tag voller Höhepunkte, krachender Riffs und epischer Shows.


Season in Black
Den Anfang machten Season in Black und setzten damit direkt ein düsteres Ausrufezeichen zum Tagesbeginn. Ihr melodischer Dark Metal legte eine solide Grundlage für das, was noch folgen sollte. Die Mischung aus melancholischen Melodien und druckvollem Sound fesselte die Frühaufsteher und ließ bereits erste Köpfe im Takt nicken.


Arctis
Mit Arctis wurde es atmosphärisch: Ihre epischen Klanglandschaften und die nordisch geprägten Arrangements passten perfekt zur aufziehenden Festivalstimmung. Sie lieferten eine kühle Brise nordischer Härte – genau richtig, um in der wärmenden Sonne wach und bereit für mehr zu werden.


Defects
Defects brachten dann mit modernem Metalcore ordentlich Bewegung ins Publikum. Mit massiven Breakdowns, cleanen Refrains und aggressiven Shouts war die Energie auf der Bühne greifbar. Die Fans feierten die Briten ausgelassen und zeigten sich textsicher – ein Zeichen dafür, dass die Band längst kein Geheimtipp mehr ist.


Harpyie
Die Folk-Metaller von Harpyie sorgten für ausgelassene Stimmung mit Sackpfeifen, Geigen und donnerndem Schlagwerk. Mittelalterliche Klänge trafen auf moderne Metalriffs – und das Publikum feierte die tanzbaren Hymnen mit ausgestreckten Fäusten und viel Bewegung im Circle Pit.


Aephanemer
Melodischer Death Metal aus Frankreich stand mit Aephanemer auf dem Programm. Technisch beeindruckend und mit einer gehörigen Portion Symphonic-Elementen, lieferten sie eine intensive und zugleich elegante Show ab. Die Growls von Sängerin Marion Bascoul und die ausgefeilten Soli sorgten für Begeisterung.


Deserted Fear
Ein erstes echtes Highlight des Tages! Deserted Fear rissen mit ihrem brutalen Old School Death Metal alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellte. Die Thüringer bewiesen erneut, warum sie zur Speerspitze der deutschen Death-Metal-Szene gehören. Aggressiv, kompromisslos, aber mit einem treibenden Groove, der jede Nackenmuskulatur forderte.


Vader
Die polnische Death-Metal-Institution Vader ließ es dann noch eine Spur extremer angehen. Präzise wie ein Maschinengewehr fegten sie durch ihr Set – Blastbeats, Growls und Riffs im Dauerfeuer. Trotz der Nachmittagssonne wurde es hier finster und gnadenlos.


Draconian
Mit Draconian wurde es emotional und atmosphärisch. Der Wechsel von tieftraurigen Melodien, doomigen Riffs und der eindringlichen Kombination aus Klargesang und Growls schuf eine melancholische Stimmung, die sich über das Gelände legte wie Nebel über ein Geisterschiff.


Any Given Day
Die Modern-Metal-Brecher aus dem Ruhrpott brachten frischen Wind und eine riesige Portion Energie auf die Bühne. Mitreißende Hooks, kraftvolle Breakdowns und eine Publikumsnähe, die sofort zündete. Ein starker Auftritt, der die Menge in Bewegung hielt und zum Mitsingen animierte.


Die Kassierer
Dann wurde es wild: Die Kassierer betraten die Bühne – und das Festival wurde zur anarchischen Party. Mit ihrer unvergleichlichen Mischung aus Punk, Blödsinn und Provokation waren sie der schräge Farbtupfer des Abends. Songs wie „Das Schlimmste ist, wenn das Bier alle ist“ wurden laut mitgegröhlt. Grenzen? Gab es nicht.


Overkill
Thrash-Alarm! Overkill, die New Yorker Legenden, hauten dem Publikum ein echtes Brett um die Ohren. Ihr Set war ein Rausch aus Tempo, Riffs und unbändiger Energie. Mit Bobby „Blitz“ Ellsworths markanter Stimme und dem rasanten Drumming war klar: Diese Band ist nicht müde – im Gegenteil. Ein echtes Highlight für Thrash-Fans.


Gloryhammer
Was folgte, war ein Feuerwerk aus Farben, Fantasy und Power Metal: Gloryhammer entführten das Rockharz in andere Galaxien. Mit epischen Songs, einem feinen Gespür für Humor und einer Bühnenshow, die irgendwo zwischen Theater, Comic und Metal-Oper rangierte, wurden sie zu einem der Publikumslieblinge des Abends.


Cradle of Filth
Mit Cradle of Filth zog dann die Dunkelheit über das Gelände. Die britischen Extreme-Metaller um Dani Filth lieferten eine theatralisch-düstere Show ab, die mit knallhartem Black Metal und opulenten Gothic-Elementen beeindruckte. Ihre intensive Präsenz auf der Bühne sorgte für Gänsehaut – ein weiteres absolutes Highlight des Tages.


Mono Inc.
Als nächstes gaben sich Mono Inc. die Ehre. Mit ihrer düster-romantischen Gothic-Rock-Mixtur zogen sie die Fans sofort in ihren Bann. Songs wie „Children of the Dark“ wurden lauthals mitgesungen, und die Band zeigte sich spielfreudig, emotional und voll in ihrem Element – ein Höhepunkt für alle, die Melancholie mit Stadionfeeling verbinden.


Powerwolf
Der krönende Abschluss kam mit den Headlinern: Powerwolf! Die Messe wurde zelebriert – mit Feuer, Nebel, Orgelklängen und der vollen Ladung Power Metal. Die Fangemeinde war im Rausch: Mit Hymnen wie „We Drink Your Blood“ oder „Armata Strigoi“ verwandelten Powerwolf das Rockharz in eine ekstatische Feier der Nacht. Die Show war bombastisch, bis ins letzte Detail durchdacht und ein würdiger Höhepunkt eines fantastischen Festivaltages.


Sólstafir
Wer nach Powerwolf noch genug Energie hatte, wurde von Sólstafir auf eine emotionale Reise mitgenommen. Die Isländer verbanden Post-Rock mit Metal und einer fast schon meditativen Klanglandschaft. Ein ruhiger, aber intensiver Ausklang für einen Tag, der alles hatte – Härte, Emotion, Wahnsinn und Magie.


Fazit:
Tag drei des Rockharz Open Airs 2025 war ein wahres Donnerwetter an Abwechslung und Qualität. Von Folk über Thrash, Gothic, Black und Death Metal bis hin zu epischen Headliner-Shows – dieser Tag bleibt in Erinnerung. Und was ist mit dem Kapitän? Der lag am Ende in seiner Koje und schlief den Rausch aus.