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Rhein Fire scheitert im Playoff-Viertelfinale: Titelverteidiger scheidet nach 23:28 bei Nordic Storm aus

Die Titelverteidigung ist geplatzt: Für Rhein Fire ist die diesjährige Playoff-Reise in der European League of Football (ELF) am Sonntag im Gladsaxe-Stadion in Kopenhagen vorzeitig zu Ende gegangen. Eine Woche nach dem beeindruckenden Auswärtssieg in Duisburg gegen dieselben Gegner aus Skandinavien fehlten der Mannschaft von Head Coach Richard Kent in der Neuauflage entscheidende Prozentpunkte an Konsequenz, Entschlossenheit – und auch das berühmte Quäntchen Glück.

Dabei hatte der amtierende Champion offensive Lichtblicke: Gleich im ersten Drive sorgte Running Back Jonathan Scott mit einem 69-Yard-Lauf für das zwischenzeitliche 7:7. Und auch der letzte offensive Spielzug der Fire brachte Zählbares – Wide Receiver Harlan Kwofie fing einen 15-Yard-Touchdownpass, der jedoch nur Ergebniskosmetik bedeutete. Dazwischen gelang Fire in der Offense zu wenig. Drei Field Goals von Kicker Sebastian van Santen (33, 37 und beeindruckende 57 Yards) waren die einzige Ausbeute trotz mehrfach guter Feldpositionen.

Die Gastgeber aus Kopenhagen hingegen präsentierten sich in Playoff-Form. Quarterback Jadrian Clark warf gleich vier Touchdown-Pässe, darunter ein früher Treffer auf Adria Botella Moreno zur 7:0-Führung. Auch Edvin Almeida, Simon Foens und Armand Soulerot (per Lauf nach langer Serie) punkteten für ein leidenschaftlich auftretendes Nordic Storm-Team, das keine Zweifel daran ließ, dass man ins Halbfinale gehört. Besonders Clark zeigte sich eiskalt in entscheidenden Momenten und setzte seine Receiver immer wieder präzise in Szene.

Head Coach Richard Kent zeigte sich nach der Partie enttäuscht – aber auch selbstkritisch:
„Du kannst es dir nicht leisten, dass ein Bereich des Spiels abfällt. Du musst mit einer Gewinnerleistung auf jeder Seite des Balls antreten. Ich hab unserem Quarterback gesagt: Es war nicht seine Schuld. Manchmal musst du ein Playoff-Spiel halt 17:14 gewinnen – egal wie.“ Auch die Kick-Coverage und die Defense seien nicht auf dem notwendigen Niveau gewesen, so Kent.

Knapp 200 mitgereiste Fans aus Deutschland sorgten im Stadion für Gänsehautatmosphäre und unterstützten ihr Team bis zum Schluss lautstark – am Ende jedoch ohne Happy End. Für Jonathan Scott war der frühe Knockout besonders bitter:
„Auf diese Weise rauszugehen, das tut weh. Es tut sehr weh, weil wir wissen, dass wir ein großartiges Team haben. Wir wissen, dass wir dieses Jahr hätten Champion werden können.“

Trotz aller Enttäuschung findet Quarterback Chad Jeffries versöhnliche Worte zur Saison:
„Ganz ehrlich: Das war die verrückteste Achterbahnfahrt meiner Football-Karriere. Es war hart, gerade am Anfang mit fünf Auswärtsspielen in Folge. Aber wir haben uns durchgekämpft und die Playoffs erreicht. Darauf können wir stolz sein.“

Während Nordic Storm nun gegen die Vienna Vikings um den Einzug ins ELF-Finale kämpft, richtet sich der Blick bei Rhein Fire auf die kommende Saison. Die Aufarbeitung beginnt – aber auch der Blick zurück auf eine intensive Spielzeit, die bei aller Qualität doch zu früh endete.

Save the Date: Rhein Fire lädt alle Fans am 13. September ab 15:00 Uhr zur großen Saisonabschluss-Party auf das Trainingsgelände im Kalkweg 153 (BSA Wedau II), Duisburg ein.