Seit 3. Oktober ist der berüchtigte Joker wieder in deutschen Kinosälen zu sehen. „Folie à Deux“ zeigt uns, wie es dazu kommen konnte, dass die Psychiaterin Dr. Harleen Quinzel sich immer mehr der Gefühls- und Gedankenwelt des Jokers annähert und ihm verfällt, statt ihn zu therapieren. Vielleicht bedarf es nicht nur in Arkham, sondern auch in unserer realen Welt, einer eigenen traumatischen Vergangenheit, um sich wirklich in die Lage eines Außenseiters hineinversetzen zu können.
Die Würzburger Band WolveSpirit beleuchtet mit ihrer geradlinig-erdigen Hardrock Single zur Figur des „Joker“ die Frage, wie wir als Gesellschaft mit denjenigen umgehen, die „anders“ sind, nicht den herkömmlichen Erwartungshaltungen, Mustern und vorgezeichneten Idealbildern entsprechen. Oftmals grenzen wir aus. Das anders sein und anders denken wird als Bedrohung empfunden und muss daher auf Distanz und unten gehalten werden. Mit der Ausgrenzung wird eine Gegenreaktion provoziert: Den normalen Maßstäben entrückt, kann aus der völligen Isoliertheit von allen sozialen Konventionen eine vogelfreie Unabhängigkeit erwachsen, die jenseits aller moralischen Grenzen über den Dingen steht. Der zynische Humor des Jokers verhindert, dass er gebrochen werden kann. Und wer zuletzt lacht, lacht am längsten.
Ein Zitat des Film-Jokers schlägt die Brücke zwischen Movie und Musik: „Wir benutzen Musik, um vollkommen zu werden. Um unsere gebrochenen Seelen auszugleichen.“