,

Necht – Die Prophezeiung von Karnifor hat sich lautstark angekündigt

Es ist unleugbar: Wir Menschen sind und waren von jeher getrieben von unserer eigenen Vorstellungskraft. Der eine stolpert in seiner Kindheit über ein altes Buch und bestreitet ab da sein Leben im Glauben an die Auferstehung eines auf grausame Weise Verblichenen, es entsteht White Metal als Bewegung.

Der andere, genervt von den Lehren des Ersten, findet Zuflucht in deren Umkehr und trägt zum Fortbestand des Black Metal bei. Ein Dritter folgt dem verrückten Araber mit dem Necronomicon unterm Arm in die Berge des Wahnsinns, von wo aus er über den Herrn der Ringe lacht, der in seinem Audi Blind Guardian hört und Tolkien singt. Ja, wir Menschen – und ganz besonders wir Leseratten, Moviebuffs und Metalheads – sind schon ein kauziges, aber irgendwie auch geniales Völkchen.

Am schönsten wird unser Hobby jedoch immer dann, wenn inmitten einer der vielen kreativen Todesspiralen aus Aufgüssen und Franchise-Verlängerungen jemand einfach mal auf “Pause” drückt, um sich die Zeit für einen neuen Mythos zu nehmen. Und genau das geschah, als Ende 2022 drei kanadische Mucker begannen, sich aus der in ihrer post-pandemischen Selbstzerfleischung immer wahnsinniger werdenden Welt zurückzuziehen und die nun vierköpfig als NECHT, genauer als Zenith Maharg und dessen Aszendanten Vlasfimos, Zhargor und Aemoh, wieder hervortreten, im Gepäck die bald erscheinende Langmeditation “The Prophecy of Karnifor”.

Eines der zentralen Themen in der Geschichte der Enkari war die gesellschaftliche Spaltung in zwei Stadtstaaten, Lashmir und Ishpan, die sich bis zum Ende der Aufzeichnungen in einem immerwährenden Krieg befanden. B’ahn war dabei der Gott der städtischen Krieger von Lashmir, denen auch NECHT sich zuordnen. Nun führen die Nachfahren der Lashmiren erstmals einen Sermon aus der schon am 17. Mai in voller Länge bereitgestellten Meditation “The Prophecy of Karnifor” im Rahmen einer visuellen Offenbarung auf – “For Violence Was Wrought Upon Me”

Einen kleinen Einblick in das, was seitdem im Verborgenen geschah, gibt uns das befremdliche Quartett selbst: “Zenith Maharg und Ascendant Vlasfimos sind langjährige Weggefährten und hatten sich vorgenommen, ein Black-Metal-Projekt zu starten. Etwa zur gleichen Zeit stieß Zenith Maharg in einem Antiquariat in Calgary auf ein Exemplar der obskuren und umstrittenen Geschichte ‘Translating the Enkari-B’ahn Scrolls: Words from the People of the End Times’, geschrieben von der schwedischen Archäologin Dr. Birgitta Olsson auf Basis der Funde des Philosophen und Entdeckers Dr. Karl von Mecklenburg aus dem 19. Jhd. und veröffentlicht im Jahr 2015. Während er mehr über die faszinierende und weitgehend unbekannte Geschichte der Enkari las und lernte, wuchs der Entschluss, den NECHT-Tempel zu gründen, um unseren ältesten Vorfahren zu huldigen. Seitdem führen wir mit rasant wachsenden Teilnehmerzahlen öffentliche Rituale auf, bei denen – erleuchtet durch unsere vielschichtigen Sermone – immer mehr Menschen dem Kult des B’ahn, unseres Sonnengottes, beitreten.”

Zenith Maharg fasst die Geschichte des Sermons “For Violence Was Wrought Upon Me” für uns zusammen: “Im Kult hatte man keine Angst vor dem Tod. Vielmehr fürchtete man, zu den Gescheiterten zu gehören – zu den Kriegern, die so gebrochen waren, dass sie nicht mehr für B’ahn kämpfen konnten. Schwerverletzte Kultisten waren daher immer an vorderster Front im Kampf zu finden und strebten nach einem heiligen Ende. Dieser Sermon erzählt von einem alternden Kultisten, der sich an seine vielen Verletzungen erinnert, während er sich auf die dritte Belagerung von Ishpan vorbereitet.”

Tracklist
1. Die Vision der Qa’ar
2.In ihrem Kiefer wohnt das dunkle Versprechen unseres Todes
3.Aufgewühlt von Shadow, ich bin aufgewacht
4.Zu mir, der Obelisk ruft
5.In Bondage Geboren
6.Durch die Feuer des Aufstiegs werde ich den Himmel erreichen
7. Durch Blut und Knochen binden wir
8. Geschwärzter Webstuhl Die Mauern von Ishpan
9. Denn Gewalt wurde auf mich ausgeübt 05:32